Lange schon hat Marten Brückling (Edgar Selge), ein pensionierter, vom Leben desillusionierter Musiklehrer und Tubaspieler, seinen Jugendfreund aus den Augen verloren, mit dem er in Jugendjahren erfolgreich Musik machte. Überraschend erhält er nun aus Brasilien die Nachricht, dass sein Freund verstorben ist und ihm eine bisher unentdeckte Notenhandschrift von Johann Sebastian Bach vererbt hat, die Marten persönlich abholen muss. Als er in Ouro Preto ankommt, hält er tatsächlich bald beglückt das Notenblatt in der Hand, wird jedoch kurz darauf ausgeraubt und hat damit nicht nur die wertvolle Notenhandschrift, sondern auch sein Instrument und eine alte Uhr nicht mehr.
In der Hoffnung, dass ihm der deutschsprechende Brasilianer Candido (Aldri da Anunciação) helfenkann, alles wieder zubekommen, nimmt Marten dessen einzige Bedingung für seine Hilfe an: er gibt Kindern der lokalen Jugendhaftanstalt Musikunterricht. nach anfänglichen Schwierigkeiten beginnt Marten die Arbeit mit den Kindern zu lieben, weckt ihre musikalischen Fähigkeiten und entdeckt verblüffende Schnittmengen zwischen Bach und Samba. Für ihn, aber auch für die Kinder scheint ein Neuanfang möglich …
Ansgar Ahlers ist mit seinem Debüt als Regisseur ein wunderbarer Film gelungen, der unter Vermeidung aller erwartbaren Klischees von der Kraft der Musik erzählt. Edgar Selge überzeugt dabei auf ganzer Linie: er verkörpert den vom Leben enttäuschten Musiklehrer, der durch eine überraschende Erbschaft zu einer weiten Reise aufbricht und über das Musizieren mit Kindern, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, plötzlich neue Lebendigkeit in sich spürt. Der Film ist bis in die Nebenrollen hinein hervorragend besetzt und hat dazu noch einen wunderbaren Soundtrack, der einen immer wieder unwillkürlich mit den Füssen wippen lässt.
Ein Film, der gekonnt die Schwebe hält zwischen Ernst und Komik, zugleich heiter ist, zu berühren vermag, ein leidenschaftliches Plädoyer für Musik ist und für mich schon jetzt zu den schönsten Filmen gehört, die ich in diesem noch jungen Jahr gesehen habe.
Vielen Dank! Es freut mich sehr, dass der Film an dem ich 10 Jahre gearbeitet habe, so gut gefällt.
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Gern geschehen, lieber Herr Ahlers. Es stimmt aber auch wirklich jedes Detail an Ihrem Film und seiner Geschichte. Der lange Atem für die Realisierung hat sich also gelohnt.
Herzliche Grüße aus Hamburg von
Jarg
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Hört sich super an. Ich mag solche Filme wie „Ganz oder gar nicht“, „Calendar Girls“ oder – um im Musikalischen zu bleiben – „Brassed Off – Mit Pauken und Trompeten“. Und dann noch die Kombi von Bach und Samba – must see! Meinen Dank!
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Oja, „Brassed of“: Ein wunderbarer Film, der einen Blasmusik am Ende komplett anders sehen lässt!
Ich wünsche dir viel Spaß mit diesem sehr sehenswerten Film!
Herzlich grüßt
Jarg
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