Wer kennt das nicht: man hört ein Eichhörnchen, sieht es vielleicht gar und bleibt abrupt stehen in der Hoffnung, es eine Weile beobachten zu können. Für Heike Adam und Rainer Kauffelt, die vor einiger Zeit ein Häuschen am Sulzbach im Taunus bezogen haben, kam es noch besser: sie haben einen Garten, in dem Eichhörnchen wohnen und sich mit ihrem Nachwuchs regelmäßig blicken lassen. Für die beiden Autoren bot sich damit die Gelegenheit, die niedlichen, geschäftigen Tierchen von ganz nah zu beobachten und über ihr Leben mit Wort und Bild bald auf einem eigenen Blog (www.eichhoernchenblog.de) zu berichten.
Aus dem Blog ist bald ein Buch geworden, das sich sehen lassen kann. Erschienen im BLV-Verlag und reich illustriert, berichtet es nicht nur vom Alltag der Eichhörnchen am besagten Sulzbach, sondern vermittelt auch viel Wissenswertes zu Biologie, Verhalten, Ernährung und Fortpflanzung der Tiere und Tipps zur richtigen Fütterung oder zum Bau von Futter- und Rastplätzen. Die Hörnchen vom Sulzbach haben über die Jahre Vertrauen zu ihren Beobachtern gewonnen und lassen die beiden nicht nur nahe an sich heran, sondern wagen sich sogar bis ins Haus vor.
Erstaunlicherweise lassen sich deutliche Charakterunterschiede feststellen, berichten Adam und Kauffelt von vorwitzigen und von misstrauischen, von tollpatschigen und von geschickten Hörnchen. Über die Jahre haben sie auch begonnen, Fotos von den Tieren zu inszenieren, in dem sie Futtergaben an den üblichen Orten mit Szenarien etwa zu Weihnachten oder Ostern verknüpften und so die Tiere quasi in Kulissen abbilden konnten. Für meinen Geschmack müsste es diese speziell inszenierten Fotos nicht geben, da allein die Mehrheit der anderen Bilder erstaunlich und beeindruckend genug ist.
Ein wunderschön illustriertes Buch, das en passant eine Menge Informationen über Eichhörnchen vermittelt und dabei auch mit verblüffenden Fakten aufwarten kann. Allen Hörnchenfreunden wärmstens empfohlen.