Natürlich bleibt die titelgebende Auswahl subjektiv: dennoch ist dem Soziologen und Journalisten Eric Chaline eine durchaus repräsentativ erscheinende Auswahl von Erfindungen der letzten 300 Jahre gelungen, die großen Einfluss auf die Entwicklung der modernen Welt und unseren Alltag gehabt haben und zum Teil – in weiterentwickelter oder transformierter Form – noch haben.
Die Bandbreite reicht vom mechanischen Webstuhl Jacquards, Roberts Drehmaschine, das Rover Sicherheitsfahrrad und den „Monitor-Top“- Kühlschrank bis hin zum Elektronenmikroskop von Siemens, dem ersten IBM-PC und dem Hubble-Weltraumteleskop. Auf wenigen Seiten fasst Chaline dabei in Verbindung mit aussagekräftigen Illustrationen wesentliche Fakten zur Geschichte der jeweiligen Erfindung und ihrer Bedeutung zusammen, ergänzt von Informationen zu den wesentlichen mit der Entwicklung befassten Personen. Das Buch lädt dabei ebenso zum Stöbern wie zum konzentrierten Durchlesen ein.
Störend sind allenfalls etliche Fehler, die zum Teil auf schlechte Übersetzung, zum Teil auf das mittlerweile nicht selten minderwertige Lektorat vieler Verlage zurückzuführen sein dürften. So erfuhr Stevensons 1829 entwickelte „Rocket“ ganz sicher nicht 1930 noch wesentliche Verbesserungen. An anderen Stellen unterschlägt Chaline wesentliche Personen wie etwa Ada Lovelace, die erste Programmiererin der Geschichte, die maßgeblichen Einfluss auf die Differenzmaschine von Babbage hatte und aus der Entwicklung der Computertechnik nicht wegzudenken ist.
Nichtsdestotrotz ist Chaline ein lesenswertes Buch gelungen, das mit manchen Überraschungen aufwartet und sich als kurzweiliger Technikschmöker herausstellt, der an etlichen Stellen Lust auf mehr Informationen und weitergehende Lektüre macht. Von mir also trotz der genannten Einschränkungen eine klare Empfehlung für alle, die an Technikgeschichte interessiert sind.