Sie haben Übergewicht? Finden sich langweilig? Streben ehrgeizig dem Gelde oder sorgenvoll geistigen Getränken zu? Fühlen sich beruflich ausgebrannt oder quälen sich mit Fragen nach der Gerechtigkeit der Welt oder dem Sinn des Lebens? Der Buchhändler oder Bibliothekar Ihres Vertrauens könnte Ihnen natürlich zu jeder Lebensfrage eine umfangreiche Bücherliste zusammenstellen. Ich hingegen empfehle an dieser Stelle einfach mal das Buch von Rainer Moritz, dem Leiter des Literaturhauses Hamburg. Er hat zu etwa 70 Romanen und Erzählungen einen Leseverführer geschrieben – und ordnet fast jeder Lebenslage den „passenden“ Text zu. Von Goscinnys „Der kleine Nick“ über Fitzgeralds „Der große Gatsby“, Melvilles „Bartleby“, Buschs „Fromme Helene“ bis zu Flauberts „Madame Bovary“ reicht die Bandbreite der zum überleben tauglichen Literatur. Nicht unironisch, immer humorvoll und kenntnisreich dokumentiert Moritz kleine und große Geschichten der Weltliteratur und plädiert ganz nebenbei für das Lesen als Weg zum Erkenntnisgewinn. Für die Zusammenstellung der auf eine einsame Insel mitzunehmenden Bibliothek ist die „Überlebensbibliothek“ durchaus geeignet und zum Lesen mehr als empfohlen.
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