Über Elliot Smith ist auf diesem Blog ja bereits begeistert berichtet worden mit der Rezension der Werkschau „An introduction to Elliot Smith„. Bis heute kann ich nicht nachvollziehen, wieso die Musik von Smith mir jahrelang nahezu unbekannt blieb, und so habe ich mir mittlerweile einige seiner Scheiben zugelegt.
„From a Basement on a hill“ ist ein besonderes Album: es war bereits fast fertig, als sich Elliot Smith 2003 das Leben nahm, und erschien posthum ein Jahr später. Smith wollte mit diesem Album etwas besonderes schaffen und hat sich in den Vorbereitungen hoch verschuldet. Natürlich ist es bei einem posthum veröffentlichen Album immer schwierig zu beurteilen, ob es die ursprünglichen Vorstellungen des Künstlers erfüllt hätte.
Dennoch ist „From a Basement on the Hill“ ein großes Album, sparsam instrumentiert und kraftvoll in der Ausführung. Die Texte sind melancholisch, sehnsuchtsvoll, nicht selten düster, beraubt jeder Illusion, vorgetragen von der prägnanten weichen, sanften und traurigen Stimme Elliot Smiths zu einer Musik, die wohl nicht zufällig an den Pop der 60er Jahre und ein wenig an die Beatles erinnert und doch ihre Eigenständigkeit bewahrt.
Wunderbar etwa „Pretty (Ugly before)“, dass mich direkt ins musikalische Herz traf und mir tagelang nicht aus dem Kopf ging, „Twilight“, das melancholische „A Passing Feeling“ oder das „A Fond Farewell“, dass seinen Tod vorauszuahnen scheint.
Elliot Smith Musik ist keine fröhliche Abrockmucke. Aber wer sich auf diesen Künstler einlässt, der bei aller Schaffenskraft, allen Erfolgen ein zutiefst melancholischer, ja depressiver Mensch gewesen sein muss, der wird belohnt: mit einer Musik, die unter die Haut geht, tief berührt und bewegt. Hören. Unbedingt!
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