Kapitän von Schultz, der pensionierte Pirat, hat schlechte Laune. Ruhelos tigert er nächstens in der Turmstube seines Leuchtturmes hin und her, gelangweilt von seinem Leben ohne Piratenabenteuer, ohne Menschen, die sich vor ihm fürchtn, ihm, dem früheren Schrecken der Meere. Plötzlich klopft es. Kapitän von Schultz steigt die Wendeltreppe herunter und öffnet die Tür. Doch niemand ist da. Hat er sich geirrt? Da klopft es wieder. Und wieder. Doch niemand ist zu sehen, wenn der zunehmend nervösere Kapitän die Tür öffnet. Hals über Kopf flieht er zu Lola und ihrem Großvater, die sich gerade streiten, weil Großvater immer beim Damespiel verliert.
Als Lola hört, dass Kapitän von Schultz sich vor einem Gespenst fürchtet, sieht sie rasch die Verbindung zu einem Zeitungsbericht, nachdem viele Leute aus der nach unheimlichem Klopfen ihre Häuser fluchtartig verlassen haben. Beherzt beschliesst sie, der Sache auf den Grund zu gehen und macht sich auf den Weg zum Leuchtturm. Nur widerwillig schliessen sich Großvater und der Kapitän dem mutigen kleinen Mädchen an.
Am Leuchtturm angelangt, macht sich Lola gleich an den Bau einer Gespensterfalle. Ob das gut geht …?
Wir kennen Lola, den Großvater und Kapitän von Schultz bereits aus „Lola und der Tangokönig“. Wieder erzählt uns Könnecke eine wunderbare Geschichte um das gewitzte Mädchen mit seinem trockenen Humor, dass die zwei sich hart gebenden, aber in Wahrheit nicht besonders mutigen Seebären locker in die Tasche steckt. Die Illustrationen im typischen Könneckestil – reduziert auf das Wesentliche, graphisch ansprechend und mit feinem Humor – verbinden sich mit der Geschichte zu einer wunderbaren Mischung aus Witz und (ein bisschen) Gespensterangst. Für alle ab sechs Jahren – jetzt neu aufgelegt und zu Recht schon 1998 ausgezeichnet mit dem Kinderbuchpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.
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Ach, da freut sich der Bibliothekar übers Wiedersehen. Ole Könneke macht wirklich schöne Kinderbücher – und zumindest vor 15 Jahren waren es in meiner damaligen (Dorf-)Bibliothek auch echte Renner. Die Bände musste ich zig mal anschaffen.
Nächtliche Grüsse
Kai
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Ja, in meiner Bibliothek sind die leider auch schon verschwunden – wenn sie je da waren, denn zum Zeitpunkt ihres Erscheinens arbeitete ich noch woanders. Dafür haben wir die schönen Antonbücher von ihm in allen Variantionen.
Sonnige, mit Asphaltgeruch (Straßenbauarbeiten) durchsetzte Grüsse von
Jarg
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Due Zeichnung auf dem Deckblatt erinnert mich sehr an Popeye und seine Kumpels. Aber gut, passt ja. Danke für den Tipp.
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Gern geschehen. Das stimmt mit Popeye. Aber Kapitän von Schultz ist sehr viel subtiler und empfindsamer in seinen Handlungen udn Motiven 😉
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Ich muss da mal ein Wort fürden Spinatmatrosen sprechen. Ich habe ein riesiges Buch von Popeye „Ich, Popeye“
Das ist ein ganz erstaunliches Werk. Da ist Popeye so ganz anders wie in den Filmchen. Als fürsorglicher Vater (von Popi), Sohn von Grandpop und Galan von Olivia Öl. Er kümmert sich, schafft Geld ran und versucht sein Kind zu erziehen.
Deswegen das mit dem Spinat der stark macht. Prügeleien gibt es in diesen Geschichten nie. Es geht um Gauner und böser Alkohol und Glücksspiel.
Er rettet eine entführte Frau und ganz normales Zeug und immer schwer moralisch, so weit das für einen Seemann eben möglich sind. Manche Geschichten mögen alt sein oder einfach nur simpel gestrickt. Aber er ist immer ein Ehrenmann und bricht nicht sein Wort.
Es gibt so ca 40-50 Personen und Popeye die alle irgendwie mal eine tragende Rolle haben.
Ich war da auch sehr überrascht.
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Ja, Popeye ist ein ganz eigener Charakter und deshalb natürlich mit dem besagten Kapitän nicht zu vergleichen. Ich habe die Comics auch geliebt und verschlungen, die Trickfilme gern gesehen. „Ich, Popeye“ kenne ich dagegen nicht: da scheint doch noch eine andere Seite bei dem beliebten, Spinatdosen per Pfeife auflötenden Kapitän aufzuleuchten. Wahrscheinlich ist das nur noch antiquarisch erhltliche Buch deshalb so hochpreisig 😉
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