Ein Junge steigt zu einem Bären ins Boot. Er will auf die andere Seite. Der Bär beginnt zu rudern. Er kann dem Jungen nicht sagen, wie lange es dauert. „Ein Weilchen“ meint er. Der Junge verstaut seine Tasche und schläft ein. Erst am nächsten Morgen wacht er auf. Leider sind sie immer noch nicht da. Der Bär aber meint, alles sei in Ordnung. Als Kapitän der Harriet muss er es ja wissen, denkt der Junge. Und wenn der Bär sich so seelenruhig immer um vier Uhr seinen Tee kocht, muss es ja stimmen. Oder?
Doch die Fahrt der beiden wird zu einem echten Abenteuer. Und das gefährlichste Sandwich der Welt ist noch nicht mal die größte gefahr, der sie begegnen …
Dave Shelton ist ein besonderes, spannendes und humorvolles Buch gelungen, dass nicht nur bei meernahem Urlaub zu überzeugen vermag, wenn alle Sinne auf Weite gestellt sind und der Horizont die gedanken weitet. „Bär im Boot“ ist eine Geschichte darüber, wie zwei, die sehr unterschiedlich sind, zueinander Vertrauen gewinnen: dabei ist der eine augenscheinlich alt und erfahren, der andere jung und ungeduldig.
Die Heldenreise der beiden geht jedoch über die reine Freundschaftsgeschichte hinaus und hat etwas sehr Elementares: nicht nur, dass die Reise der beiden ins Nirgendwo führt: sie verlieren am Ende alles – und haben nur noch sich selbst und einander. Das ist die eigentliche Aussage des Buches für mich: denn sie setzen ihre Reise mit großem Selbstvertrauen und allem Unbill zum Trotz fort – um der Reise willen und weil sie beide da sind, jetzt, hier, in diesem Augenblick und sie ihr Weg durch dieses Nirgendwo führt, ihr Weg, dem sie sich ganz anvertrauen.
Die Kapitel sind von unterschiedlicher Länge, eignen sich gut für das Vorlesen und machen stets Lust auf das nächste Kapitel – setzen sie doch geschickt auf den leidlich bekannten Cliffhanger-Effekt, der mich und die Zwillinge bei der abendlichen Lektüre trotz fortgeschrittender Stunde so manches Mal zu einem weiteren Kapitel verführte.
Für mich ist dieses warmherzige, bibliophil gestalgtete Buch mit seinem feinen, britischen Humor in Wort und Bild und seinem geradezu existenzphilosophischen Subtext bereits jetzt eines der schönsten Bücher des Jahres. Die wunderbaren Illustrationen verbinden sich dabei wunderbar mit dem Text und geben dem Buch zusätzlich einen ganz besonderen Reiz. Etwa ab acht Jahren und für alle.
Dieses Buch habe ich auch gerade erst gelesen. Mir hat es ebenfalls super gefallen (und ich bin 19 Jahre alt…)
Ich würde gerne noch hervorheben, dass die Zeichnungen wirklich sehr schön sind! Man sollte aber aufpassen wenn man das Buch durchschaut. Denn wenn man nur ein paar Seiten vorausblättert, kann man schon immer sehen, wie es weitergeht…
Liebe Grüße, Felicitas
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Hallo Felicitas,
das stimmt, die Zeichnung sind auch besonders und hätten meinerseits mehr Hervorhebung verdient – das hole ich nach. Es ist wirklich eines jener Kinderbücher, die in jedem Alter Spaß machen, sofern man sich bezaubern lassen mag von einer besonderen Geschichte, die in diesem Fall auch noch so schon aufbereitet und illustriert wurde.
Vorausblätttern ist in der Tat gefährlich – deshalb habe ich das Buch nach dem Vorlesen auch immer sorgfältig wieder weggepackt, damit die schon lesefähigen Zwillinge nicht zu neugierig werden und der „Klippenhänger“ am Ende eines Kapitels die Spannung bis zum nächsten Tag hält.
Liebe Grüsse von
Jarg
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Das kommt auf die Geschenkeliste für die Patenkinder. Eine sehr schöne Empfehlung, vielen Dank!
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Gern geschehen! Eine nachhaltige Buchgeschenkfreude wünscht
Jarg
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Oh, eines der „schönsten Bücher des Jahres“ … du machst mich neugierig! 🙂 Das Buch werde ich wohl beim nächsten Besuch eines Buchladens mitnehmen.
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Wie war das noch in der Kaffeewerbung? „Es lohnt sich?“. Ich hoffe, es bezaubert Dich ebenso, wie es uns bezaubert hat.
Herzlich grüsst
Jarg
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Ich muss ja sagen, bei mir ist der Funke einfach nicht übergesprungen. Die Gestaltung des Buches ist fraglos wunderschön, aber inhaltlich hat’s mich nicht vom Hocker reißen können. Auch wenn ich dafür schon böse Schelte einstecken musste. 😉
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So unterschiedlich kann Leseempfinden sein. Uns hat sie förmlich mitgerissen, diese manchmal ein wenig unheimliche Geschichte. Vielleicht lag es daran, dass wir sie am Meer gelesen haben … 😉
Herzlich grüsst
Jarg
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Hat dies auf Art & Writing rebloggt und kommentierte:
there is some greatness in this small book!
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Für das Rebloggen herzlichen Dank und sonnige Grüsse von
Jarg
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Sehr gerne und vielen Dank für den Beitrag. Ich lese in Ihrem blog mit großem Vergnügen.Herzliche Grüße, Kristina W.
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Gern geschehen und: Danke 🙂
Herzliche Grüsse zurück von
Jarg
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In diesem Sommer meine ständigen Begleiter: „Boy and Bear in a boat.“ There is some greatness in that small volume of a book, a two hour read, to be started it all over again once finished. Are we there yet? Not quite.Yet. If ever. Kristina
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Die englische Originalversion dürfte auch sehr lesenswert sein. Und man möchte tatsächlich gleich wieder anfangen nach all diesen wunderbaren Kapiteln, die so oft mit einem echten „Cliffhanger“ aufhören und einen nach sofortigem Weiterlesen im nächsten Kapitel verlangen lassen.
Herzlich grüsst Jarg
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Es ist in der Tat so, dass die sehr lesenswerte englische Originalversion ein wenig anders klingt, der Ton nicht ganz so trocken wie in der im übrigen wunderbaren Übersetzung von Ingo Herzke. Ich habe beide Versionen eingeatmet. Interessant, dass im deutschen Titel der Junge unterschlagen wird. Aber Bär im Boot nähert sich natürlich den Lautspiel des Originaltitels. Boy, bear, und boat. I get it. Still. The boy’s pretty important … Nochmals herzlichen Gruß, Kristina
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Hallo Katharina,
mal sehen … wenn die Kinder des Englischen mächtiger sind, lasse ich mich vielleicht noch zum Vorlesen des englischen Originals verführen. Es geht halt doch immer ein wenig verloren bei einer Übersetzung von einer Sprache in die andere, so gut sie – wie in diesem Fall – gelungen ist.
Herzlichen Gruß zurück von
Jarg
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Schön sieht’s hier aus, Jarg! Danke für die Besprechung, ich kenne eine Kleine ♥ die bald Geburtstag hat, die wird sich freuen. 🙂
Einen schönen Tag zu euch im Norden
wünscht Dina aus Bonn
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Liebe Dina,
dann hat sich die Dienstagsbeitragsverwirrung (eigentlich sollte gestern nichts erscheinen) ja gelohnt und ich wünsche der Kleinen unbekannterweise viel Spaß mit dem Buch.
Sonnige Grüsse aus Hamburg in die Bundesstadt
Jarg
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Das bekommt Karla die in 2 Wochen 8 Jahre alt wird. Danke!
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Gern geschehen. Das wird ihr bestimmt gefallen. Ein sehr spannendes Buch auch für Erwachsene und irgendwie sehr „achtersinnig“, wie wir hier sagen.
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