Die meisten Kinder lieben Reime, Sprachspiele und Gedichte. Von Ernst Jandl, dem genialen Dichter, Wortverdreher und Sprachspieler, stammt das Gedicth „Fünfter sein“, in dem es schlicht um das Warten beim Arzt und die Unruhe dabei geht. Norman Junge hat dieses wunderbare, minimalistische Gedicht mit ebenso wunderbaren Bildern interpretiert: da sitzen Pinguin, Ente, Teddybär, Frosch und eine hölzerne Puppe im Wartezimmer, jeder mit einer anderen Blessur, und warten darauf, an die Reihe zu kommen. Und so öffnet sich im Rhythmus der Worte die Tür, einer kommt „geheilt“ raus, einer geht rein, bis endlich, endlich auch die hölzerne Puppe dran ist. Erst am Schluss wird auch der Doktor sichtbar, von dem man nur etwas ahnt durch die geheilt und froh aus der Tür kommenden Tiere und den Lichtschein im Rahmen der geschlossen Tür. Eine ausgesprochen gut auf Kinder umgesetzte Bilderbuchversion des Gedichtes: die Bilder leben von feinem Hunor und halten die Spannung zusammen mit der herrlich gereimten Poesie Jandls bis zum Schluss. Zum Vorlesen und Spaßhaben, ob mit oder ohne bevorstehenden Kinderarztbesuch.
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