Die 80er sind in einer Beziehung mit ‚Schlechter Geschmack‘ – ‚Steghosen‘ und ‚Vokuhila‘ gefällt das. (Zitat)

Historiker werden sich vermutlich massiv beschweren, wenn Geschichte so verkürzt dargestellt wird wie in diesem Buch. Aber der amerikanische Journalist legt mit seiner Facebook-Parodie nun wahrlich keine Weltgeschichte mit Anspruch auf Vollständigkeit vor, sondern erzählt die Weltgeschichte konsequent aus der Sicht des sozialen Netzwerkes.

Da posten historische Personen, Institutionen, Götter, Zeitströme, Moden und Ereignisse ihre Gedanken und Erlebnisse in netzwerktypischer Kurzform, drücken auch mal schnell auf „Gefällt mir“, sind plötzlich in einer Beziehung zueinander und kommentieren, was das Zeug hält. Heraus kommt ein pointierter, zuweilen bitterböser und sarkastischer Blick auf die Geschichte der Welt vom Urknall bis heute.

Das muss man sicher nicht lesen. Tut man es trotzdem, entwickelt dieser humoreske Parforceritt seinen ganz eigenen Reiz gerade durch die gelungene Verkürzung von Ereignissen, über die manchmal ganze Bibliotheken geschrieben wurden, auf das wirklich Wesentliche, Kennzeichnende. Ich musste jedenfalls des Öfteren schallend lachen, was in Hamburger U-Bahnen bekanntermaßen zu Irritationen führen kann, und kann das Buch daher als kurzweilige Lektüre für historisch interessierte Leserinnen und Leser nur empfehlen.