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Copenhagen / Regie: Mark Raso. Darst.: Gethin Anthony; Frederikke Dahl Hansen […]

Der Amerikaner William ist 28 Jahre alt. Mit seinem besten Freund und dessen Freundin reist er durch Europa und landet schließlich in Kopenhagen, der Geburtstadt seines verstorbenen Vaters, wo er seinen verschollenen Großvater zu finden hofft. William, der sich von einer kurzlebigen Frauengeschichte zur nächsten hangelt, erweist sich als unerträglich und findet sich bald von seinem besten Kumpel verlassen allein im Hotel wieder. Nur mit Hilfe eines alten, nie abgeschickten und auf Dänisch verfassten Briefes macht er sich jetzt auf die Suche nach seinem Großvater.

Zufällig lernt er Effy kenne, die in einem Hotelcafe als Bedienung arbeitet. Ihre Lebensfreude und ihre Findigkeit reissen ihn schon bald mit: zusammen machen sie sich auf eine abenteuerliche Suche, deren Erlebnisse auch die Nähe zwischen ihnen wachsen lässt. Als er erfährt, dass Effy erst 14 Jahre alt ist, beginnt in Mark eine erstaunliche Entwicklung, zusätzlich befördert von ihm bisher unbekannten Skrupeln und den nun auftauchenden dunklen Seiten seiner Familiengeschichte. Am Ende haben sich beide verändert: William akzeptiert seine familiären Wurzeln und wird endlich erwachsen – und Effy weiß, dass sie trotz ihrer inneren Reife noch ein Kind ist und sein darf.

Mark Raso findet schöne Bilder für seine intensiv erzählte Geschichte eines unreifen Mannes auf der Suche nach sich selbst. Steht auch der Protagonist William im Vordergrund der Handlung, so steht ihm mit Effy eine starke Figur zur Seite, die ebenso stark und unaffektiert wie verwundbar scheint. Dabei meidet Raso in seiner Inszenierung konsequenterweise jegliche „Lolita-Anspielung“ und gibt dem Film gerade dadurch besondere Eindringlichkeit: Effy, die ihren Vater nie kennenlernte, darf erkennen, dass sie sich eines Tages als Frau ebenso stark wie begehrt fühlen wird, jetzt aber noch Kind sein darf und sein sollte, während Mark die Erfahrung macht, dass er durchaus Gewissensbisse kennt und seine One-Night-Stands lediglich überdeckten, was ihm durch seine Vaterlosigkeit im Leben an Verwurzelung fehlte. Beide gehen gestärkt aus der Geschichte hervor.

Bemerkenswert neben Gethin Anthony in der Hauptrolle ist die 21jährige Frederikke Dahl Hansen als Effy: authentisch, souverän, mit großer Empathie fühlt sich die dänische Schauspielerin in die Rolle von Effy ihn.

Ein bemerkenswerter, ebenso melancholischer wie lebensfroher Film, der den erstaunlichen Nebeneffekt hat, dass man nach den 95 Minuten Laufzeit sofort eine Reise nach Kopenhagen buchen möchte, um dort Fahrrad zu fahren.

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