In ein Wunderland versetzt,
Durch die Tage träumend hin,
Durch die Sommer träumend jetzt,
Eingewiegt am Ufersaum –
Leis auf der Fahrt im goldnen Strom –
Leben: Bist du nicht nur Traum?
Die Geschichte von Alice im Wunderland ist hinlänglich bekannt: das Mädchen verliert sich, während seine ältere Schwester ihm vorliest, in seiner bizarren, absurden Traumweltm aus der es am Ende verwundert wieder auftaucht. Der mittlerweile 150 Jahre alte Klassiker wird immer wieder neu aufgelegt und begeisert auch mit den Originalillustrationen von John Tenniel stets aufs Neue.
Floor Rieder, die bereits die Illustrationen zu dem wunderbaren Wissensbuch „Evolution“ lieferte, wagte sich nun an eine bildliche Neuinterpretation. Tatsächlich findet sie eine ganz eigene, ausgesprochen ausdrucksstarke Bildsprache für das fantastische Buch von Lewis Carroll, die sich neben den hergebrachten Illustrationen von Tenniel durchaus sehen lassen kann. Zusammen mit der hervorragenden Buchgestaltung, dem Fünffarbendruck und dem schönen Schriftbild wird daraus eine sehr bibliophile, ungekürzte Ausgabe des Kinderklassikers. Und dieses Buch kann noch mehr: nachdem man sich durch „Alice im Wunderland“ gelesen, gestaunt und amüsiert hat, dreht man es um und findet mit „Alice hinter den Spiegeln“ den zweiten Band in diesem bemerkenswert gelungenen Wendebuch.
Buchkunst und klassische Kinderliteratur für kleine und große Leute ab ca. sechs Jahren zum Vorlesen und ab zehn Jahren zum Selberlesen. Zwillingsgetestet und sehr empfohlen!
Man kann sich über Carroll’s ‚Alice‘-Werke lange unterhalten. In zeitgenössischen Interviews hat der Autor jedoch, ebenso wie Tolkien, seinem Werk jede tiefere Bedeutung abgesprochen. Da mach‘ mal was draus!
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Carroll spielt in dem Buch nicht nur ausgesprochen spitzfindig mit den Gesetzen der Logik, sondern spöttelt auch sehr scharfsinnig über seine Zeit und mancher Zeitgenossen. Von daher entbehrt diese seine Aussage durchaus nicht der unfreiwilligen (freiwilligen) Ironie und dürfte kaum zu halten sein. Es sei denn, seine Aussage ist tatsächlich unmöglich und so nie gesagt worden. Dann ist sie ganz sicher wahr, solange ich noch nicht gefrühstückt habe!
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Da sind wir mal wieder einer Lesemeinung, lieber Jarg.
Die beiden Bände „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“ wirken wie ein Spiel, das mit sich selbst spielt, während wir nur „Zuleser“ sind. Wir folgen der kleinen Alice schmunzelnd, staunend, kopfschüttelnd, amüsiert, verwundert und immer wieder aufs neue überrascht sowie fragezeichnend die Stirn runzelnd von Seite zu Seite, von absurder Begegnung zu absurder Begegnung, von Nonsensdialog zu Nonsensdialog und von verspielter Logik zu logischer Verspieltheit.
Einige Prisen Metafiktion, fließende Übergänge zwischen den fiktiven Realitätsebenen sowie diverse Versliedchen runden das ganze systematische Durcheinander unterhaltsam und wortspielerisch ab.
Falls Du auf Lesebesuch kommen magst, lasse ich Dir meinem Besprechungslink hier:
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2015/09/28/alice-im-wunderland-alice-hinter-den-spiegeln
Bibliophile Grüße
Ulrike von Leselebenszeichen
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Liebe Ulrike,
gerne verlinke ich an dieser Stelle zu deiner Rezension, die sich ausführlicher und mit schönen Bildbeispielen der wunderschönen Ausgabe dieser Kinderklassiker widmet und – im Gegensatz zu meiner – auch auf den Inhalt eingeht.
Liebe Grüße von Jarg
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Lieber Jarg,
herzlich danke ich Dir für die Ehre, die Du damit meiner Rezension erweist.
Lächelnde Grüße von Ulrike 🙂
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Die Ehre ist ganz meinerseits!
Schöne Feiertage & liebe Grüße von Jarg
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Danke, lieber Jarg.
Dir und Deinen Lieben wünsche ich herzerfüllte WeinachtsFESTtage und ein beschwingtes Jahr 2016 mit vielen Lektüresternstunden.
HerzLICHTE Grüße von Ulrike
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Sehr verpätet lieben Dank für die Weihnachtsgrüße und einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches neues Jahr!
Jarg
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