Der ehemalige Polizist Henrik Falkner bekommt überraschend eine Nachricht aus Lissabon: sein Onkel Martin, den er kaum kennt, hat ihm etwas vererbt. Skeptisch reist er nach Lissabon und erfährt, dass er nicht nur das schlecht laufende, chaotische Antiquariat seines Onkels, sondern auch das heruntergekommene Haus, in dem es sich befindet, geerbt hat. Angeblich ist sein Onkel an einem Herzinfarkt gestorben und Martin nimmt Hinweise auf eine unnatürliche Todesart zunächst nicht ernst. Doch von seinem ersten Tag in Lissabon an wird er verfolgt:. Es scheint, dass Martin Falkner jahrelang einem unglaublichen Verbrechen auf der Spur war – und jetzt sein Erbe Licht in die Sache bringen soll. Doch Henrik hat mächtige Gegenspieler … und gerät rasch in Lebensgefahr.
Dem unter dem Pseudonym Luis Sellano schreibenden, in Süddeutschland lebenden deutschen Autor, der ein Faible für Portugal und Lissabon hat, ist ein überzeugendes Debüt als Krimiautor gelungen. Mit dem Protagonisten Henrik Falkner entwickelt er eine starke, vom Schicksal gebeutelte und ausgesprochen glaubwürdig ausdifferenzierte Hauptfigur, mit der man sich als Leser rasch identifiziert.
Ein guter Spannungsaufbau der geheimnisvollen Geschichte bis hin zum furiosen Finish sowie die authentische, plastische Ausgestaltung von Schauplätzen, Akteuren und Nebenakteuren tragen dazu bei, aus dem Roman einen überaus spannenden Krimi zu machen, den man kaum aus der Hand legen mag. Ein kleiner Klippenhänger am Schluss macht Hoffnung, dass möglicherweise ein Folgeband zu erwarten ist.
Solide Krimikost für alle, die sich gerne mal für einen ungewöhnlichen Kriminalfall nach Lissabon entführen lassen möchten.