Mit der Veränderung der Landschaft durch die industrialisierte Landwirtschaft, Flurbereinigung und Flächenversiegelung ging nicht nur die Vielfalt an Flora und Fauna vielerorts verloren: die immer noch idealisierten ländlichen Räume gleichen mittlerweile nicht selten Agrarwüsten. Zeitgleich fanden und finden erstaunlicherweise immer mehr wilde Tiere ihr Auskommen in der Stadt, darunter auch der Fuchs.
Lutz Artmann geht in seinem Buch dieser Besiedlung der Stadt durch den Fuchs nach, beschreibt dessen Lebensbedingungen, seine Biologie und sein Verhalten. Zahllose beeindruckende Farbbilder, die auf Industriebrachen, alten Parks und Friedhöfen Berlins aufgenommen wurden, zeigen anschaulich, wie der Fuchs sich in scheinbar naturnaher Umgebung zu verstecken, seine Jungen aufzuziehen und zu leben weiß. Dabei stehen nicht nur Einzeltiere im Fokus, sondern auch Fuchsfamilien, die Artmann beobachten konnte, trotzdem die Tiere scheu und durch den Jagddruck des Menschen eher in der Dämmerung und nachtaktiv sind.
Wer aufmerksam gerade in den frühen Morgenstunden durch unsere Städte geht, wird nach der Lektüre des mit beeindruckenden Bildern ausgestatteten Buches mit geschärftem Blick den verborgenen Tieren im urbanen Raum begegnen, die mittlerweile an vielen geeigneten Plätzen auskömmliche Nischen zum Überleben gefunden haben und so ein Stück Wildnis in die zivilisierte, geordnete Welt unserer hoch verdichteten Siedlungen bringen.
Ein wunderbares, informatives und schön gestaltetes Buch über ein faszinierendes Wildtier, das in unseren Städten lebt.
Lieber Jarg,
durch die alte Genossenschaftssiedlung, mit viel Garten- und Grünfläche und nahegelegenem Wald, in der ich wohne, streift auch seit einem halben Jahr ein Fuchs.
Die Meinungen dazu sind geteilt.
Ich bin begeistert! Obwohl das Tier bevorzugt in meinem Garten sein Häufchen macht. 😉
Das wäre dann wohl eine sinnvolle und informative Lektüre für mich.
Danke für Deinen dienlichen Hinweis.
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Liebe Ulrike,
ich vermute, meine Nachbarn und Miteigentümer würden größtenteils auch eher ablehnend reagieren. Und leide ist unser Gemeinschaftsgarten fuchstechnisch ach nicht so verkehrsgünstig gelegen, da weitgehend umzäunt. Obwohl, wer weiß: ein paar geheime Lücken gibt es. Ich werde wohl im Frühling mal sonntags die Dämmerung vor morgendlichen Radtouren nutzen, um Ausschau zu halten.
Viel Freude bei der Lektüre und vor allem beim Beobachten dieser wunderbaren Tiere inndeiner unmittelbaren Umgebung wünscht dir
Jarg
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ja, erst vor einer Woche hab ich erstmals einen Fuchs leichtfüßig durch unsern Garten (!!)
( im Norden Hamburgs) laufen sehen- direkt am Wintergarten vorbei. Ich war bestimmt überraschter und verwirrter als er.
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Siehste mal. Und unseren Balkon in Hamburg-Stellingen erklimmt in unregelmäßigen Abständen ein Eichhörnchen, dass sich überhaupt nicht um unsere an der Scheibe plattgedrückten Nasn schert. Wildnis in der Stadt. Fehlen eigentlich nur noch Steinadler, Luchse und ein paar muntere Hirsche.
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‚ n Reh gab’s auch schon mal
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Sehr schön. Die seh ich manchmal auch … allerdings eher frühmorgens, wenn ich durch Niendorfer Gehege renne und welche nichtsahnend am Wegrand stehen, bevor sie erschrocken fortspringen.
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