Wo die Männer versagen, da ruft man nach dem Mann. Der Fascismus, der überall anders, überall in neuer nationaler Vermummung auftritt, weist in allen Ländern diesen einen gemeinsamen Wesenszug auf: Die Sehnsucht nach dem Diktator. Die erschlafften Völker suchen nach einem Hirn, das für sie denkt, nach einem Rücken, der für sie trägt.
Carl von Ossietzky (1889-1938), deutscher Journalist und Schriftsteller, Friedensnobelpreisträger von 1935
Quelle: „Weltreaktion – Ihr Unsinn und ihr Sinn“, in: Berliner Volks-Zeitung, 13. Mai 1923.
Bildquelle:
Bundesarchiv, Bild 183-93516-0010 / Unknown / CC-BY-SA 3.0
„Die erschlafften Völker suchen nach einem Hirn, das für sie denkt, …“ – Leider besitzt unser „starker Mann“ kein Hirn, aber seine Anhaenger folgen im trotzdem!
Ein schoenes Wochenende wuensche ich Dir, lieber Jarg,
Pit
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Lieber Pit, er erweckt immerhin erfolgreich den Anschein, ein Hirn zu haben. Man kann nur hoffen, dass irgendwann auch das erschlaffte Volk erkennt, dass der Kaiser/Potus nackt ist.
Ein schönes Wochenende wünscht dir Jarg aus dem regenerischen, aber frühlingshaften Hamburg
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Ich hoffe mit Dir.
Hab’s fein,
Pit
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„Die erschlafften Völker suchen nach einem Hirn, das für sie denkt, nach einem Rücken, der für sie trägt.“ ja, und da sind viele Völker wieder angekommen – gleichzeitig wird aber auch sehr viel dafür getan, dass die Völker erschlaffen…
herzliche Grüße, Ulli
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Liebe Ulli,
ja, leider ist das so. Unsere modernen Zerstreuungsmethoden sind dabei zwar subtiler (Netflix statt Gladiatoren), aber nicht weniger effizient als in der Antike.
Ein schönes Wochenende wünscht dir Jarg
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„Wie im Großen so im Kleinen“ – eine alte Weisheit. Es wird so lange Diktatoren geben, bis ein Bildungssystem entwickelt wird, das selbstständiges Denken zur Selbstverständlichkeit ausbildet. Erst, wenn Kindheit als Übung für erwachsenes Handeln gesehen wird, hat die Gesellschaft eine Chance auf Demokratie. Wir dagegen sperren Kinder in quietschbunte Käfige, verkabeln sie nachhaltig (Kinder sind inzwischen von Internet und Ladekabel abhängig wie Patienten auf der Intensivstation von der Steckdose) und freuen uns, dass sie eine ganze Industrie versorgen können. Artgerechter Umgang gilt bei uns nur für Tiere, das ist sehr schade. So, wie die modernen Gesellschaften ihren Nachwuchs behandeln, könnten sie auch ihren Hamster ins Aquarium werfen und sich dann wundern, dass er ertrunken ist.
Ein schönes Wochenende und vielen Dank für die Mühe auf diesem Blog. Ich liebe die Freitagszitate!
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Liebe Stefanie,
leider hast du recht: Schule, Bildung könnte so viel mehr sein als eine Zurichtung für den Markt, die Wirtschaft. Dabei ist liegt der Rohstoff, aus dem gemeinsam eine lebenswerte Zukunft für alle geschmiedet wird, zwischen den Ohren unserer Kinder – wir aber bauen lieber Strassen und Flughäfen, statt massiv in Bildung zu investieren.
Danke für feinen Worte zu diesem überaus bescheidenenen Blog. 😊
Ein überaus schönes Wochenende wünscht dir Jarg
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Danke, dir auch ein schönes Wochenende!
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Der letzte Satz ist bedauerlicherweise zeitlos aktuell. (ich hatte ein Fahrradzitat erwartet, war beim Namen Ossietzky aber ungläubig, daß eines käme)
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Leider ist das so mit dem letzten Satz. Und leider auch mit dem Fahrradzitat von Ossietzky: gäbe es eines und dafür vielleicht nicht mehr den reüssierenden Populismus der Gegenwart, wäre die Welt ein Stück besser.
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vielleicht sollten Politiker zu all ihren Terminen nit dem Fahrrad fahren. Dann hätten sie Zeit nachzudenken.
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Ich plädiere für gemeinsames Radfahren aller Partei- und Fraktionsvorsitzenden gegen starken Nordwind über 50 km Strecke – danach kennt man keine Parteien mehr, sondern nur noch Leidensgenossen und Menschen.
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