Ob Plastik, Müll, Energie- und Wasserverbrauch, Ernährung oder das Konsumverhalten allgemein – der individuelle ökologische Fußabdruck in den hochentwickelten Länder der Welt ist mittlerweile absurd hoch und aus den Ressourcen des Planeten nicht mehr nachhaltig zu erwirtschaften. Nun kann man sich natürlich bei all den Horrormeldungen von Plastikmüllstrudeln im Meer, Mikroplastik in der Nahrung und zunehmenden Wetterextremen mit einem Schulterzucken ob der scheinbaren eigenen Machtlosigkeit abwenden und weitermachen wie bisher, weil ja eh schon alles in den Brunnen gefallen zu sein scheint. Tatsächlich aber gibt es viele sehr einfache Dinge, die man tun kann, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern und einen Beitrag dazu zu leisten, dass es eben nicht so schlimm kommt, wie es einem scheinen mag.
Das Buch mit dem etwas zeitgeistig-reisserischen Titel „Die Öko-Challenge“ bietet dazu eine ganze Reihe von Anregungen und verbindet sie mit grundlegenden Informationen zum Ressourcenverbrauch Situation in Deutschland und der Welt. Als Beispiel sei der Konsum von Coffee-to-go genannt im ersten Kapitel über Plastik genannt: Der Verbrauch von gut 320.000 Einweg-Bechern pro Stunde, verbunden mit dem hohen Energie- und Wasserverbrauch bei der Herstellung und insgesamt jährlich 43.000 Bäumen, 320.000.000 Millionen Kilowattstunden Energie und 22.000 Tonnen Rohöl für Plastik und Plastikbeschichtungen dürfte hoffentlich die etwas Sensibleren unter den mobilen Kaffeetrinkern aufhorchen lassen. Verbunden mit solchen Fakten werden dann Alternativen aufgezeigt, die sich hier auf die Reduzierung von Verpackungsmüll, aber auch von Plastik in der Küche und im Bad richten. Die dabei aufgezeigten Ökotipps sind zumeist mit wenig Aufwand nachvollziehbar, verweisen entweder auf den Kauf alternativer Produkte oder auf das Selbermachen etwa von Handwaschseife oder Shampoo.
In diesem Stil ist das gesamte Buch gestaltet: faktenreiche, zum Teil verblüffende Informationen werden verbunden mit handfesten Tipps, was man selber tun kann. Die Bandbreite der Tipps reicht dabei von der Empfehlung, Leitungswasser zu trinken über Heizungstipps, den richtigen Umgang mit Haushaltsgeräten bis hin zu Tauschbörsen, Fairtrade-Sigeln und Tipps zu Verkehr und Ernährung. Der Ton des Buches ist dabei wohltuend unaufdringlich gehalten und vermeidet missionarischen Eifer, um stattdessen dazu zu motivieren, einfach mal etwas auszuprobieren und so in kleinem Rahmen mit Veränderung zu beginnen.
Fazit: trotz des Titels ein überaus empfehlenswertes Buch zum Thema Nachhaltigkeit und Konsum.