Der bekannte Sonderermittler Vogel (Toni Servillo), der wegen seiner unkonventionellen Ermittlungsmethoden bekannt und auch umstritten ist, sucht mitten in der Nacht in einem kleinen Ort in den norditalienischen Alpen den Kontakt zum Psychologen Augusto Flores (Jean Reno). In Rückblenden und aus verschiedenen Perspektiven erfährt der Zuschauer von dem Fall eines verschwundenen Mädchens, der über den mit den Ermittlungen betrauten, über gute Kontakte zum Fernsehen verfügenden Inspektor Vogel zu einem Medienspektakel wird, in dem rasch jeder verdächtig scheint: scheinbar wahllos präsentiert Vogel Verdächtige und streut Informationen an die Medien. Als sich die Ermittlungen auf einen Anwohner fokussieren und zugleich Jahrzehnte zurückliegende Vermisstenfälle auftauchen, beschleunigen sich die Ereignisse.
Ich habe den Film zunächst hauptsächlich wegen Jean Reno angesehen, der in der Nebenrolle des Psychologen brilliert, war aber rasch gefesselt von der Geschichte und den überzeugenden Darstellern. Donato Carrisi ist mit der Verfilmung seines gleichnamigen Romans ein atmosphärisch dichter Thriller gelungen, der mit etlichen überraschenden Volten aufwartet, den Zuschauer lange im Ungewissen lässt und ihm die Entscheidung auf geschickte Weise äußerst schwer macht, sich mit einem der Protagonisten zu identifizieren. Mit der zweifelhaften Rolle des Fernsehens bei den Ermittlungen wirft der Film zugleich ein kritisches Licht auf zeitgenössische Medien.
Ein überaus packender, raffiniert konstruierter Film, der den Zuschauer bis zum furiosen Finish in manche Falle lockt.
Hallo Jarg,
danke für diesen sehr gelungen Beitrag. Das ist ein wirklich schöne Rezension, die Lust auf den Film macht.Klingt echt spannend. Werde ich mir wohl mal anschauen.
Liebe Grüße, Felix von AdPoint
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Gern geschehen, lieber Felix. Ich hoffe, der Film reiss dich ebenso mit wie mich.
Liebe Grüsse von Jarg
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