
Mit dem Anfang der 80er auf Deutsch veröffentlichten „Zementgarten“ wurde Ian McEwan auch hierzulande einem grösseren Leserkreis bekannt. In „Schwarze Hunde“ geht es um June und Bernard, ein junges, idealistisches und verliebtes englisches Paar, dass kurz nach dem zweiten Weltkrieg seine Hochzeitreise in Frankreich verbringt. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer: im Languedoc wirft die Begegnung mit zwei bedrohlichen schwarzen Hunden aus der Bahn und lässt sie ihren Glauben an das Gute verlieren. Der nüchterne Bernard kann ihre Aufgefühltheit nicht nachvollziehen. Es beginnt sich ein Abgrund zwischen ihnen aufzutun und sie werden einander in den folgenden Jahren immer fremder.
Der früh verwaiste Schwiegersohn (und Erzähler des Romans) beginnt 40 Jahre später, sich bei beiden nach ihrer Version der Geschichte zu erkundigen. Doch der Weg in die Vergangenheit wird auch für Jeremy eine bedrohliche Reise zu den Schattenseiten der menschlichen Natur.
McEwan wagt sich auch mit diesem Roman in die Untiefen menschlicher Abgründe Schicht für Schicht kratzt er die dünne Schicht Zivilsation ab und enthüllt das Böse, schaurig Dunkle. Ein dichter, philosophisch geprägter, beklemmender Roman, sprachlich wunderbar und hervorragend komponiert. McEwan eben.
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