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Ransmayr, Christoph: Die letzte Welt


In Ransmayrs 1988 veröffentlichtem Roman vermischen sich die Zeitebenen der Gegenwart mit der Vergangenheit, genauer der Antike zu Zeiten des klassischen, für seine Metamorphosen bekannten Dichters Ovid. Cotta verehrt Ovid und reist aufgrund eines Gerüchtes in das winterliche Tomi am Schwarzen Meer, da Ovid sich dort im Exil aufhalten soll. Doch er begegnet nicht dem Dichter, sondern einem Ort, der von lebendig gewordenen Figuren des Dichters bevölkert wird. Er verliebt sich in die entstellte Echo: sie erzählt im von Ovids Begabung, aus verlöschendem Feuer Erzählungen und Geschichten zu lesen – Geschichten, die (fast) damit enden, dass am Schluss alle zu Stein verwandelt werden. Cotta droht sich zu verlieren und bricht ins Gebirge auf.
In den Roman eingeflochten sind Episoden über Ovids Leben, Werk und seine Verbannung aus Rom aufgrund mangelnden Respektes gegenüber dem Imperator.
Ein faszinierendes Buch, das Vergangenheit und Gegenwartgeschickt miteinandern verwebt. Nicht unbedingt leichte Kost und doch fesselnd aufgrund seiner sprachlichen Qualitäten und seiner Konstruktion. In Rumänien war der Roman aufgrund von (dort so empfundenen) deutlichen Bezügen zum Diktator Nicolae Ceauşescu zunächst von er Zensur bedroht.

2 Kommentare zu “Ransmayr, Christoph: Die letzte Welt

  1. Ich bin ja für die Antike und somit auch Ovid sehr fasziniert. Von dem Buch habe ich nie was gehört, habe es mir aber sofort auf meine Lektürenliste notiert.
    Das Buch gibt es auch als SPIEGEL- Edition, sprich, die Chance es irgendwo bei einem Restseller zum halben Preis zu bekommen sind hoch ^^

    Danke für die Empfehlung!

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    • Keine Ursache, gern geschehen!
      Das Buch ist irgendwann in den Neunzigern erschienen und fand damals zumindest im Feuilleton einige Beachtung. Die Lektüre lohnt sich … viel Spaß!!

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