
Wer isst schon gerne Tierfutter? Und wer würde schon erwarten, dass mittlerweile viele scheinbar gute und günstige Restaurants einem statt selbst gekochter Frischware nur noch selbst aufgemachte Fertignahrung vorsetzen? Beides aber ist nach den Recherchen von Volker Angres und seinen Mitautoren Alltag in Deutschland. Von zu Lebensmitteln umdeklarierten Schlachtabfällen, Massentierhaltung, minderwertigem Fleisch über wasserhaltigen, geschmacklosen Käse und gepanschte Weine bis hin zu Tiermehlen in der Fütterung und den zahllosen Zusatzstoffen, die Geschmack und Gesundheit vorgaukeln sollen, reicht die Kritik des Buches. Die Zusammenhänge zwischen der industriellen Lebensmittelerzeugung und ihren ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Folgen werden fundiert und plastisch dargestellt. Die Autoren plädieren für eine Abkehr von der Massenproduktion, gentechnischen Experimenten, Fertiggerichten und Functional Food und plädieren für einen von Genuß und Lebensfreude geprägten Umgang mit Lebensmitteln und eine Lebensmittelerzeugung, die sowohl der Umwelt als auch der Qualität Rechnung trägt. Ein hervorragend recherchiertes Buch über etwas, das man vielleicht eigentlich gar nicht wissen will