
Seltene Instrumenten wie Glasharmonika, Waterphone oder Cristal Baschet tauchen in Richard Hawleys 2009 veröffentlichtem Album „Truelove’s Gutter“ auf, auf dem er Musik macht, wie er sie schon immer jenseits kommerzieller Interessen machen wollte. Mit mal opulenter, mal minimalstischer Instrumentierung und Hawleys sonorem Bariton ist daraus ein ohrenschmeichelndes Gesamtkunstwerk jenseits des Massengeschmacks geworden. Hawley, der von Roy Orbison und Scott Walker beeinflusst, bringt so wundervoll minimalistische, nie langweilende Stücke wie „Remorse Code“ mit einer Länge von fast zehn Minuten oder das lagerfeuergeeignete, mit singender Säge unterstützte „Don’t get hung up in your soul“ zusammen mit streicherbegleiteten Stücken wie „Don’t You Cry“ oder dem nahezu gehauchten Intro „As the dawn breaks“. Ganz wunderbar auch das kein bisschen kitschige und trotzdem gefühlvolle Liebeslied „Open Up Your Door“. Ein zeitloses, elegantes, beglückendes Album, dessen Musik so schön ist, dass man vor Hörfreude ganz still wird, nur stumm zu lauschen vermag und am Ende gleich wieder auf Repeat drückt. Gehört mit zu dem schönsten, was ich die letzten zwölf Monate auf die Ohren bekam.
Startseite » Scheibenwelt » Musik » Alternative Pop » Hawley, Richard: Truelove’s Gutter