Montauk, Sommer 1943. In Europa und im Pazifik tobt der Krieg. James und Annie Langer sind im Strandhaus bei James sterbendem Vater und warten auf Neuigkeiten von Rennie, dem ältesten Sohn, der im Pazifikkrieg kämpft und dessen Freundin schwanger ist.
Aber nicht nur die Sorge um den Sohn und Granpa Langer verdüstert die Atmosphäre: Annie kann ihrem Mann die Affäre mit einer Schülerin nicht verzeihen, durch die er seinen Job als Lehrer verloren hat. Als sie die Gelegenheit ergreift, mit einer Arbeit als Krankenschwester eine eigene Aufgabe zu haben, verliebt sie sich in den jungen Soldaten Martin und sucht in seinen Armen das Leid über die zerbrechende Familie zu vergessen. James, der sich wegen seiner Affäre und seinem verheimlichten neuen Job in einer Waffenfabrik schämt, sieht wegen seiner Schuld keine Möglichkeit einzugreifen. Beide leiden an der Unmöglichkeit, wieder aufeinander zuzugehen – bis die Nachricht von der Front kommt und Rennie an Körper und Seele schwer verwundet an die Ostküste kommt. James und Annie müssen sich der Herausforderung stellen …
Ein Roman, für den man sich Zeit nehmen sollte, um in die traurige, melancholische Atmosphäre dieses Sommers auf Long Island zu tauchen, die Stewart O’Nan meisterhaft in Sprache, Stil und Aufbau einzufangen versteht. Er verliert sich nicht in Details oder Interpretationen und beoachtet seine Protagonisten doch so genau, dass kleine Beobachtungen bereits unter die Haut gehen.
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