Er heisst Envälitä (finnisch für „Ichmagnicht“), der mitelalte Mann, der idyllisch in einem Haus am Waldrand lebt. Envälitä hat keine Freunde, keine Frau, keine Kinder, er mag gar nichts. Keine Menschen, keine Tiere, keine Städte oder Dörfer. Und darüber schreibt er ein Buch. Ein langes Buch.
Eines Tages kommt eine junge Katze in sein Haus. Envälitä packt sie und wirft sie hinaus. Doch sie kommt wieder, obwohl er sie immer wieder aus dem Haus wirft. Sobald irgendwo etwas offen steht, ist sie drin. Bald springt Envälitä beim kleinsten Geräusch auf, denn es könnte ja die Katze sein. Selbst beim Baden findet sie den Weg zu ihm. Als er sie eines Tages beim Butterschlecken auf dem Küchentisch erwischt, packt er sie und wirft sie im hohen Bogen aus dem Fenster.
Die Katze kommt nicht wieder. Doch Envälitä, der nun endlich wieder allein zu sein glaubt, kann seine Ruhe nicht finden. Stets lauscht er, ob er nicht doch die Katze hört, sieht sie in jedem Stein, badet nur in der Hoffnung, dass sie kommt wie einmal schon. Sein Buch vergisst er, wird traurig. Ganz gegen seine sonstige Gewohnheit bricht er schliesslich auf, nimmt Kontakt zu anderen Menschen auf und beginnt die Katze zu suchen. Doch so sehr er sich auch müht – er findet sie nicht. Bis sie eines Tages wieder Butter von einer Untertasse auf seinem Küchentisch schleckt. Von diesem Tag an ist für en früher so mürrischen und einsamen Envälitä alles anders.
Marjalena Lembcke erzählt mit „Ichmagnicht“ auf zurückhaltende Art eine warmherzige Geschichte über die Freundschaft zwischen einem in seiner Einsamkeit verbarrikadierten Menschen und einer eigenwilligen, hartnäckig seine Nähe suchenden Katze. Die Freundschaft zwischen den beiden ist keine „auf den ersten Blick“, doch durch die Hartnäckigkeit der Katze ist es ihr gelungen, Envälitäs Engherzigkeit aufzuweichen, bis er schliesslich selbst nach ihrer Nähe strebt.
Die Geschichte wird durch die meisterhaften Illustrationen von Julie Neuhaus auf beste Weise verstärkt. Neuhaus findet mit mit ihren stark von Collagen geprägten Illustrationen eindrzkcsvolle Bilder für die Einsamkeit des Mannes, seine Wut, seine Traurigkeit, schliesslich sein Glück, und für die eigenwillige Katze, die sich von der Ablehnung nicht beirren lässt.
Startseite » Bücher » Ichmagnicht … oder wie der Mann Envälitä auf die Katze kam / Marjalena Lembcke ; Julia Neuhaus
Pingback: “Pro Katze” « Fabulierlust
Vielen Dank, Jarg.
Das klingt ganz nach unserem Geschmack …
Die wirklich guten und interessanten, liebevoll gestalteten Kinderbücher sind häufig auch ein Lese- und Seherlebnis für Erwachsene.
Schön!
dm und mb
Gefällt mirGefällt mir
Gern geschehen!
Gefällt mirGefällt mir
DANKE für den Tipp, steht jetzt auf meinen Wunschliste…liebe solche Bücher!
Gefällt mirGefällt mir
Gern geschehen … und viel Spaß damit!
Gefällt mirGefällt mir