Bald wird Oliver Tate sechszehn Jahre alt. Zeit, seine Unschuld zu verlieren, denkt der adoleszierende, sich selbst für einen Dichter und Denker haltende Oliver, der aber leider mit Dufflecoat, Topfschnitt, seiner stoisch-introvertierten Art und seiner gespreizten Redeweise nicht gerade zu den beliebtesten Teenagern an seiner Schule zählt. Trotzdem gelingt es ihm, die freche, etwas ältere Jordana für sich zu gewinnen.
Doch sein junges Glück ist in Gefahr: das seit langem ausgedörrte Liebesleben seiner Eltern, dem erfolglosen, in Depressionen versunkenem Fischforscher Lloyd und der linkisch-unbeholfenen Jill, scheint endgültig verloren, als Jill eine Affäre mit einem abgedrehten Esoterik-Guru anfängt. Oliver versucht alles, um die Ehe seiner Eltern zu retten – und droht dabei, Jordana zu verleren.
Mit Submarine ist Ayoade ein wunderbar schräger, warmherziger Film über das Erwachsenwerden gelungen, der mit großer Empathie für die durchweg skurill gezeichneten Protagonisten eine Geschichte aus dem Niemandsland zwischen Kindheit und Erwachsensein erzählt, zwischen beginnender Reife und dem Schutzraum des Kindseins. Wunderbar dabei Craig Roberts, der die Freuden und Leiden des Erwachsenwerdens und der Spätpubertät geradezu körperlich sicht- und spürbar macht.
Dabei zeichnet Ayoade seine Charaktere differenziert, in all ihrem Widerspruch und ihren positiven und negativen Seiten. So gelingt ihm eine zärtliche, skurill-fantastische Komödie, bei dem sich ins Lachen nicht selten eine Träne mischt. Der Soundtrack von Alex Turner (Arctic Monkeys) trägt einen erheblichen Teil zur Atmosphäre des schön und elegant bebilderten Filmes bei.
Eine sehenswerte, sehr britische Komödie mit dramatischen Einschlag.
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