
Der aufgrund seiner Forschungsarbeiten über Indien international anerkannte Peter van Ham bereist seit vielen Jahren die hierzulande kaum bekannte Region der „Sieben Schwestern Indiens“: im Nordosten des Subkontinents gelegen, zeichnen sich diese nahezu vergessenen Bundesstaaten zwischen Tibet und Burma, die lange Sperrgebiet war, nicht nur durch ihre urtümlichen, schwer zugänglichen Dschungelberge aus, sondern auch durch einzigartige Kulturen, geprägt von Klans und Kriegern, Fruchtbarkeitsriten und Blutopfern, Schlangenkulten und Intitiationsriten. Peter von Ham bereiste zusammen mit seiner Frau Aglaja ab 1996 als erste Europäer das seit 55 Jahren gesperrte Gebiet – und dokumentiert in seinem Buch, dass aus mehreren Reiserlebnissen eines Zeitraumes von zehn Jahren entstanden ist, die verschiedenen Völker mit ihren archaischen Riten. Höhepunkte sind die Schilderungen der vom Mutterrecht bestimmten Kultur der Khasi, wo Männer sich zu emanziperen versuchen, und ein Besuch bei den Naga, Kopfjägern, deren frühere, Fruchtbarkeitskulten dienende Menschenkopfjagd heute einer ritualisierten Variante gewichen ist. Peter van Hams Buch beschreibt plastisch und mit viel Sympathie und Einfühlungsvermögen eine weltferne, wilde Region, ihre faszinierenden Völker, ihre bunten Feste, ihren Stolz und ihre uns vollkommen fremden, uralten Traditionen und Vorstellungswelten.
Van Hams Buch ist aber nicht nur Dokumentation über archaisch auf einer frühen Zivilisationsstufe lebende Völker: diese Kulturen sind durch die vorrückende Moderne auf dem Rückzug und an den Rand des Aussterbens gedrängt. Auch deshalb brachten die beschriebenen indigenen Völker van Ham und seiner Frau so großes Vertrauen entgegen, denn sie haben ein großes Interesse daran, ihr vom Verschwinden bedrohtes Brauchtum, ihre Vorstellungswelten und Sitten für die Nachwelt dokumentiert zu wissen.
Ein beeindruckendes Buch, dass mit viel Empathie Völker beschreibt, deren Vorstellungswelten weit von den unseren entfernt sind, deren Freundlichkeit und Gastfreundschaft die van Hams tief beeindruckt haben müssen: Spannend, informativ und fesselnd.
Lieber Jarg,
die Bücher dieser National Geographic Reihe finde ich alle äußerst lesenswert. Aber ich bin auch ein NG-Fan. Danke für Vorstellung dieser Dokumentation einer wahrscheinlich aussterbenden Kultur.
Liebe Grüße vom sonnigen Norfolk
Dina und Klausbernd.
Unsere munteren Buchfeen Siri und Selma bestellen wieder „liiiiiiiiiebe Grüße!“ an deine Zwillinge 🙂 🙂
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Hallo lieber Klausbernd,
die Grüsse der Buchfeen nehmen wir wie immer freudig entgegen und grüssen ebenso herzlich zurück.
Bücher und andere Medien von NG sind eigentlich immer einen Blick wert – selten, dass ich da mal enttäuscht war.
Liebe Grüsse aus dem frühlingsfrischen, rasend schnell ergründenden Hamburg von
Jarg
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