Was soll man tun, wenn der Apfelbaum mehr Früchte trägt, als man selber essen kann? Genau! Man stellt die Äpfel in einem Korb vor den Zaun und hängt einen Zettel dran: „Zum Mitnehmen“. So macht es auch Herr Schnippel. Schon nimmt eine Kette von Mißverständnissen seinen Lauf.
Derr kleine Juri liest den Zettel nicht, schnappt sich einen Apfel und freut sich, weil er denkt, er hätte ihn geklaut. Frau Asperilla freut sich dagegen über den Korb, leert ihn aus und nimmt ihn mit. So weit, so gut. Aber jetzt weht der Wind den Zettel an das Fahrrad von Herrn Schnippel, der immer noch auf der Leiter den Kopf in den Apfelbaum streckt undpflückt. Als Herr Vogelsang nun fragt, ob das wirklich wahr ist mit dem Mitnehmen, denkt Herr Schnippel natürlich an die Äpfel – und nicht an das Fahrrad, mit dem Herr Vogelsang glücklich abzieht. Als er jetzt Herrn Vogelsang hinterher will, weil dem am Hügel ein Zettel vom Fahrrad geweht ist, stutzt er: sein eigenes Fahrrad ist ja weg.
„Bist Du der Dieb?“, fragt er den kleinen, gerade vorbeikommenden Juri. Der nickt. Als er aber auf die Frage, was er „damit“ gemacht habe, auf seinen Bauch zeigt und „Gegessen“ sagt, reagiert Herr Schnippel entsetzt und holt den Doktor. Doch die Kette der Mißverständnisse reisst nicht ab, bis am Ende alles gut aus geht. Für Herr Schnippel besonders gut.
Lorenz Pauli erzählt eine kurzweilige, humorvolle Geschichte über kleine Mißverständnisse mit großen Folgen, zu der die wunderbaren, plakativen und witzigen Illustrationen von Miriam Zedelius hervorragend passen. Die nicht abreissende Kette von Mißverständnissen reizt zum Schmunzeln, Lachen und natürlich zum Mitgefühl, auch wenn es am Ende Apfelkuchen für alle gibt und für Herrn Schnippel noch „etwas“ mehr. Ab 4 Jahren.