Urlaub im Schwabenland, genauer im weithin unterschätzten Hohenlohe und noch genauer unweit von Schwäbisch-Hall, ist natürlich nicht mit Urlaub in Angeln zu vergleichen bis auf die Tatsache, dass Radfahren auch dort Spaß macht (jedenfalls mir) und andere Herausforderungen stellt (Steigung statt Gegenwind).
Natürlich wären wir auch gerne mit so einem alten Reisebus angereist, der hier an der Neufelser Mühle vorbeirauscht, um an der Gegenseite die steile Anfahrt hinaufzufahren. So aber trug uns unser kleine blaues Ramwunder an diese idyllisch an der Kupfer gelegene Mühle, um eine kleine Wanderung entlang des kleinen Flüsschens zu beginnen.
An diesem heißen Sommertag war schattiger Wald gefragt. Zum Glück ergab sich auch schnell die Gelegenheit, die Füße abzukühlen, galt es doch, eine kleine Furt zu nehmen auf die andere Seite und dafür die Schuhe auszuziehen. Dadurch entwickelte sich die kleine Wanderung rasch ersten Barfusspfaderlebnis in diesem Jahr, folgten darauf als Wegbelag doch ungter anderem Sand, Gras, kurz darauf dicker, fetter Schlamm aus der noch nicht lange zurückliegenden Juliregenzeit und schliesslich Waldwege mit ihrem typisch federnden Boden.
Geht man hier die Kupfer entlang, hört man nichts mehr außer Vögeln, Insekten, Blätter- und Bachrauschen und erhält in Verbindung mit dem schmalen Weglein ein wenig die Illusion, in der Wildnis zu laufen. An einer Biegung des Wasserlaufes verbreitert sich die Kupfer, um in einem mit großen Kieseln angefüllten Bett ein wenig langsamer weiterzufliessen. Die Zwillinge entschieden sich hier rasch, vom Wandermodus auf den Bacherkundungsmodus umzuschalten und waren bald außer Sicht, schwer beschäftigt, sich am Ufer entlang zu bewegen, Steine, angespülte Algenbärte und lange Trockenäste aufzulesen und von A nach B zu bewegen.
Hier gab es auch neben unangenehmeren Insekten Käfer, Schmetterlinge und Libellen in großer Zahl: ich vermute, dass es sich um eine Gebänderte Prachtlibelle handelt, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Fest steht, dass sich die Kupfer auch bei der Rückkehr zu Neufelser Mühle sowohl als hervorragendes Fußschlammkrustenabspülungsgewässer als auch als energiewendentaugliches Kühlungsmittel entpuppte, wurde die mitgeführte Guaranalimonade doch innert weniger Minuten eiskalt und damit zur willkommenen Überraschungserfrischung.
Für mich war das leider der letzte Tag und damit das Ende des Urlaubs. Bestätigten Gerüchten zufolge soll es in Hohenlohe aber derzeit den schönsten Sommerurlaub geben, den man sich denken kann – mit Bechereis, Badeseen und Brezeln nach Belieben. Es ist wie in Angeln: es hat etwas sehr privilegiertes, dort in dieser schönen Landschaft zu wohnen (und zu urlauben).
Wer an der Kupfer wandern möchte, findet eine schöne, möglicherweise einladende Beschreibung (leider keine Karte) auf der Seite Hohenlohe.de (unter: http://www.hohenlohe.de/showpage.php?Reiseland_Hohenlohe/Kinderangebote/Wanderungen&SiteID=239).
Jargs Blog 
Hallo Jarg,
ja, mit diesem schönen Bus hätte man sich die Anreise gut vorstellen können… auf jeden Fall ist Dir ein tolles Foto davon gelungen, und ein schöner Bericht dazu.
Das hohenlohische ist wirklich eine sehr schöne Gegend, ausserdem kam aus einem Dorf, dessen Namen mir nicht mehr einfällt, unsere erste Hündin. Muss also gut sein.
Und dann noch die selbstgeschabten Spätzle von der Schwiegermutter, was will man mehr. Ok, mehr Urlaub wahrscheinlich. Aber apropos Spätzle und Maultaschen: In Pommerby gibt es die Möwe Jonathan, eine richtige schwäbische Gaststätte an der Schleie! Da sind die Maultaschen und die Spätzle mehrfachst ausprobiertermassen auch köstlich. Und dann haben die da noch so eine leckere Salatsosse, zum Hineinknien. Hier fndest Du die Webseite, die übrigens wirklich das einzig völlig misslungene an der Möwe ist. Aber immerhin, Speisekarte und Öffnungszeiten finden sich… So, jetzt halt ich endlich die Klappe, aber irgendwie hat mich das schwäbische grad so erinnert.
Nächtliche Grüsse, Kai
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Hallo Kai,
danke für den schönen Kommentar. Und die „Möwe Jonathan“ kennen wir natürlich, da wir oft dort mir dem Rad vorbeigefahren sind, wohnen wir doch imm er unweit davon in Kroonsgard. Bisher fand sich aber auch nie Gelegenheit zum Einkehren – und wer weiß, was die Schwiegermutter sagt, wenn ich aushäusig Spätzle esse und sie wohl auch noch für gut befinde. 😉
Hohenlohe ist wirklich schön – und ich kriege schon wieder Sehnsucht beim Schreiben nach den schönen Radwegen, an Kocher und Jagst, die einen so richtig gut schwitzen lassen und mit langen Abfahrten belohnen.
Schätze, ich muss zur Ablenkung morgen eine Radtour im Umland machen und mich mit norddeutscher Landschaftsschönheit ablenken 😉
Sonnige Grüsse von
Jarg
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Herzlichen Dank, lieber Jarg, für diesen feinen Text zu Deinem letzten Urlaubstag, den Du so anschaulich beschrieben hast, dass wir das Gefühl hatten, selbst an der Kupfer entlang zu laufen: es summt und brummt, wir hören das Rauschen des Wassers und spüren eine flirrige Hitze, die uns zum Schatten bei der Mühe zurückkehren lassen will.
Vielleicht sind wir doch allzu urlaubsreif …
Liebe Grüße, mb und dm
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Gern geschehen!
Ich hoffe, der Urlaub ist nicht mehr allzufern und wünsche Euch nicht nur andernfalls ein baldiges nachnahes Sommererlebnis, libellenreich und von murmelnden Bachgeräuschen begleitet.
Liebe Grüsse von
Jarg
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Du hast Recht, das ist eine wunderschöne und zu Unrecht nicht so populäre Gegend Deutschlands. Wir haben dort mit unseren Kindern Urlaub gemacht und es genossen.
Noch einen schönen Sonntag!
Sonnige Grüße aus Karlsruhe
Jürgen
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Vielleicht ist es ganz gut so, dass Hohenlohe nicht so bekannt ist. So kann man da viel enstpannter Urlaub machen 😉
Herzliche Grüsse nach Karlsruhe aus dem sonnenhellen Hamburg von
Jarg
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Da ist was dran!
Herzliche Grüße zurück aus dem tropischen Karlsruhe
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Danke!
Hier ist mehr Wüste. Trocken und heiß. Hauptsache Sommer.
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