Die spröde, misstrauische Alex (Juliane Köhler) wird nach einer Haftstrafe für schwere Körperverletzung aus dem Gefängnis entlassen, zieht in das leere Häuschen ihrer Großmutter und will nur noch ihre Ruhe. Doch der zwölfjährige Tom (Leonhard Carow), dessen Mutter Selbstmord begangen hat, sucht Kontakt zu ihr. So lernt sie auch dessen Vater, den alleinerziehenden, zur Gewalt neigenden Piet (Axel Prahl) kennen. Piet, der die Trauer über den Verlust seiner Frau mit scheinbar steter guter Laune überspielt, fühlt sich von Alex angezogen und sucht den Kontakt zu ihr, was diese ablehnt. Tom und Piet lassen nicht locker, bis Alex mit ihnen beiden zu Abend isst und sogar zur Piets Geburtstag kommt. Doch Piets Liebe lehnt sie ab. Als Tom seine aufgestaute Wut am Auto seines Vaters auslässt, indem er es in Brand steckt, eskaliert die Situation: Piet reagiert mit roher Gewalt. Er weiss sich und Tom an Ende nicht anders zu helfen, als Tom in eine Pflegefamilie zu geben.
Ein langsam sich aufbauendes Filmdrama mit hervorragend spielenden Schauspielern über drei zutiefst verletzte Menschen: den polternd seine Trauer und Wut über den Selbstmord seiner Frau überspielenden Piet, den verhaltensauffälligen Tom und Alex, die einen Menschen schwer verletzt hat und sich am liebsten ganz vor dem Leben zurückziehen möchte. Einfühlsam inszeniert, ohne Hektik und die heute üblichen raschen Schnitte lässt der Film sich Zeit mit seiner Geschichte, bis die Zuschauer ganz eintaucht sind in die sich entwickelnde Tragödie. Ein zutiefst berührender, psychologisch überzeugend inszenierter Film, der die Tragik seiner Protagonisten glaubhaft in Szene setzt, auf einfache Antworten oder Lösungen anbietet und gerade deshalb noch lange nachwirkt.
Lieber Jarg,
das klingt nach einem sehr sehenswerten Film. Und dass Axel Prahl nicht nur Tatort-Klamotte (die ich sehr gern mag) kann, sondernein richtig guter Schauspieler ist, kommt in diesen ‚kleinen‘ Produktionen immer viel deutlicher raus. Danke fürs entdecken und weitergeben!
Liebe Grüsse
Kai
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Lieber Kai,
Gern geschehen … Axel Prahl wird ganz sicher als Schauspieler unterschätzt und „Mondkalb“ ist zwar ein bedrückender, aber eben auch sehr eindrucksvoller Film, in dem (nicht nur) er seine Fähigkeiten zeigen kann.
Herzlich grüßt Dich Jarg
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