Als achtjähriges Kind begleitet die Autorin ihren Vater durch die Ruinenstadt Pompeji, erfährt, welche Naturkatastrophe die Stadt zerstört hatte und ist seitdem fasziniert von Vulkanen und Vulkanismus. Nach dem frühen Tod des Vaters gerät ihr Leben zunächst in Turbulenzen, bis sie bei einer durch den Freund eines Vaters geleiteten paläontologischen Grabung eine unbekannte 280 Millionen Jahre alte Amphibie entdeckt und mit der Beschreibung Bundessiegerin bei „Jugend forscht“ wird. Sie finanziert sich durch das Preisgeld eine Weltreise, jobbt als Schiffsköchin, lernt Klettern, studiert nebenbei Journalismus und Geographie und wird schliesslich Journalistin, Dokumentarfilmerin und Fotografin, die heute für namhafte Magazine und Fernsehsender arbeitet. Sie hat Lehraufträge in Baden und Kaiserslautern, veranstaltet Workshops und Fotoexpeditionen.
Ihr Lebenstraum bleiben aber trotz all dieser hart erarbeiteten Erfolge Vulkane: als sie auf Vanuatu das erste Mal in den Krater des aktiven Vulkans Benbow blickt, ist sie fest entschlossen, eines Tages in diesen Krater hinabzusteigen und bis zum Lavasee zu kommen. Doch Lohmann hat bis dahin viele Hürden zu überwinden: Finanzierung, Logistik, Tabus und Riten der indigenen Bevölkerung, immer wieder das Wetter und natürlich auch der Vulkan selbst bringen sie oft an den Rand der Verzweiflung. Aber eines Tages ist es so weit – und Ulla Lohmann ist dem Vulkan, der brodelnden Lava so nah wie nie.
Ulla Lohmann ist ein lebendig erzähltes Buch über ihr Leben und ihre leidenschaftliche Beschäftigung mit Vulkanen gelungen, dass als Mischung aus Biographie, Naturkunde und Reisebericht rasch zu fesseln vermag. Die Autorin beeindruckt in ihrem mit ein paar schönen Fotos ausgestattete Buch durch ihre Ehrlichkeit, ihren Mut und ihre unbändige Neugier, die sie mehr als einmal Grenzen überschreiten lässt. Spürbar bleibt jedoch stets die Demut gegenüber der Naturgewalt Vulkan und auch der Respekt vor der lokalen Bevölkerung, die den Einstieg in den Krater religiös bedingt mit gemischten Gefühlen betrachtet.
Ein faszinierendes, spannendes Buch für alle, die sich für Naturphänomene begeistern können und gute Reiseberichte zu schätzen wissen.
Lieber Jarg,
da habe ich ergänzend noch einen tollen Sachbuchtipp zum Thema Vulkanismus für Dich, geschrieben vom Klimageographen und Höhlenforscher Andreas Pflitsch und illustriert von Dirk Steinhöfel „Irgendwo brennt ein Feuer im Eis“.
In diesem Abenteuersachbuch wird auf spannende Weise Wissen vermittelt und mit beeindruckendem Bildmaterial Forscherdrang und Entdeckerfreude geweckt.
Hier entlang zu meiner Buchbesprechung:
https://leselebenszeichen.wordpress.com/2017/12/02/irgendwo-brennt-ein-feuer-im-eis/
Nachtaktive Grüße
Ulrike von Leselebenszeichen
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Liebe Ulrike,
bin ein wenig im Kommentarrückstand und jetzt auch hier angekommen. Danke die für den Buchtipp, den ich mir fix in einer anderen Bibliothek bestellt habe. Bin gespannt.
Sonnige Grüsse aus Hamburg von
Jarg
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