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Das All und das Nichts : Von der Schönheit des Universums / Stefan Klein

Dunkle Materie, Gravitationswellen, Quantenmechanik, Entropie: alles Themen, mit denen sich Physiker gerne beschäftigen, die für unsereins aber zu hoch sind? Mitnichten. Stefan Klein entführt uns in „Das All und das Nichts“ in die Welt der Physik und Astrophysik und findet dabei alltägliche Aufhänger, mit denen er uns in die überraschende, zuweilen bizarr erscheinende Welt der Physik einführt.

Ausgehend von alten Landkarten zieht er beispielsweise die Analogie zu unserem heutigen Bild des Kosmos in dem Wissen, dass wir nur 15 % dessen sehen, was es im Universum gibt und der Rest Dunkle Materie ist, von der wir so gut wie nichts wissen, ohne die das Universum aber nicht gäbe. Am Beispiel einer Detektivstory erklärt er schlüssig die Quantenverschränkung und die Bedeutung des Zufalls in der Welt der kleinen Teilchen, einen über Deutschland ziehenden Orkan nimmt er zum Anlass, sich tiefer mit der möglichen Genauigkeit von Wettervorhersagen zu befassen, die nicht unbegrenzt steigerbar ist, weil man dafür die Rechenleistung des gesamten Universums benötigen würde. Ausgehend von „Matrix“ befasst er sich mit Materie, Ausdehnung und Masse und der rage, wie etwas eigentlich existieren kann, wenn es – wie der Hammer – doch eigentlich vorwiegend aus leerem Raum besteht. Zeit, Unendlichkeit und der Sinn unserer Existenz sind ebenso Thema wie die Entstehung des Universums und die Natur des Lichts.

Wer glaubt, dass Wissenschaft entzaubert, sieht sich mit dem aktuellen Buch von Stefan Klein erneut eines besseren belehrt: der Autor versteht es, komplexe Zusammenhänge anschaulich und überaus unterhaltsam zu präsentieren, so dass man auch dort, wo es schwierig wird und unser Vorstellungsvermögen zu sprengen droht, sich gerne von ihm zum eigenen Denken und Verstehen-wollen anregen mag. Die Welt, in der wir leben, beruht auf physikalischen Grundlagen, Prozessen und Strukturen, die unserer Wahrnehmung der Wirklichkeit, unserem sensorischen Apparat und unserem Denken verrückt erscheinen und doch dafür gesorgt haben, dass es uns gibt. Stefan Klein schärft den Blick dafür, der notwendig ist, um uns selbst und unsere Rolle im Kosmos zu verstehen – und uns am Ende nicht so furchtbar wichtig zu nehmen. Dabei wird auch schnell klar, dass Forschung nicht nur immer mehr Wissen hervorbringt, sondern ebenso viele Fragen und – vor allem – all dieses Wissen durchaus die Empfindung dafür steigert, wie schön die Welt ist, die uns umgibt und uns hervorgebracht hat.

Ein wunderbares Buch und eine hervorragende Anregung zum Denken für alle, die fasziniert sind von Natur und Kosmos und gerne den Dingen auf den Grund gehen möchten, die die Welt im Innersten zusammenhalten.

4 Kommentare zu “Das All und das Nichts : Von der Schönheit des Universums / Stefan Klein

    • Sehr gern, liebe Ulrike. Ich hatte nach der Lektüre des Buches einen leicht veränderten Blick auf den (dänischen, meeresnahen, sternenklaren) Nachthimmel – bei dem mir unser terrestrisches KleinKlein ziemlich lächerlich vorkam.

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