Es ist nicht leicht für den 13jährigen Anton: er ist klein, trägt eine Brille, hat zu grosse Ohren und an einer bestimmten Stelle wächst nur ein einziges Haar. Er lebt nach dem Unfalltod der Mutter allein mit seinem Vater zusammen, der Klohäuschen verkauft und in seiner Trauer verharrt. Als Anton erfährt, dass er seine Existenz lediglich einem undichten Kondom verdankt, ist er am Boden zerstört.
Zum Glück hat Anton noch Ine, seine beste Freundin. Als er beschliesst, seinem Vater eine neue Frau zu suchen, ist Ine mit guten Tipps zur Stelle. Aber die Aufgabe erweist sich als gar nicht so einfach: die Anmeldung seines Vaters beim Strickkurs hat unerwartete und ungewünschte Folgen. Überdies muss Anton in der Schule zum Thema Fortpflanzung ausgerechnet einen Vortrag über Kondome halten. Und was ist mit Ine, die immer drängender Hilfe von Anton einfordert, um die Scheidung der Eltern ihrer Kusine zu verhindern. Dabei braucht Anton doch gerade alle seine Energie für seine eigene heikle Mission …
Gudrun Skretting gelingt es, aus einem zunächst konventionell erscheinenden Stoff eine wunderbare Geschichte zu entwickeln: schnell schliesst man Anton ins Herz und seine Gedankenwelt an der Schwelle zum Erwachsenwerden, in der Erde, Mond, Sonne und Universum zu Metaphern werden für das Leben, das ihm in Schieflage geraten zu sein scheint. Das Einfühlungsvermögen der Autorin in die Gedankenwelt ihres jungen Helden und von Kindern in der Pubertät ist dabei ebenso bemerkenswert wie der Humor, der das Buch durchzieht und einen des Öfteren laut auflachen lässt. Dazu kommt, dass die Handlung keiner erwartbaren Struktur folgt, sondern einige Überraschungen bereithält.
Ein wunderbar komischer und zugleich auf besondere Weise ernsthafter Roman über Trauer, erste Liebe und Erwachsenwerden. Nicht nur, aber vor allem für Jungs.