Mit 5300 in den Tiefschlaf versetzten Passagieren und Besatzungsmitgliedern steuert die Avalon mit halber Lichtgeschwindigkeit die Kolonie Homestead II an: das Schiff wird 120 Jahre unterwegs sein und gehört zur Homestead Company, einem Unternehmen, das sich mit der Erschliessung und Verwaltung extraterrestrischer Kolonien für Auswanderer beschäftigt. Nach dem scheinbar erfolgreichen Durchqueren eines Asteroidenfeldes kommt es zu einer Störung, in deren Folge der Mechaniker Jim Preston 90 Jahre vor der eigentlichen Ankunft aufwacht.
Preston schafft es nicht, seine Schlafkapsel zu reparieren und kann auch nicht in die für die Steuerung relevanten Bereiche des Schiffes und das Kontrollzentrum vordringen. Mit wachsender Verzweiflung sieht er sich der Aussicht gegenüber, auf dem Schiff viele einsame Jahrzehnte zu verbringen und zu sterben: auch die zahllosen Freizeit- und Sportattraktionen im Passagierbereich und der Barkeeper-Android Arthur können ihn nicht ablenken. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch beschäftigt er sich mit dem Persönlichkeitsprofil der ebenfalls mitreisenden Journalistin Aurora Lane: nach langem Hadern beschliesst er, sie ebenfalls aus dem Tiefschlag zu wecken und einen Defekt vorzutäuschen. Sie verlieben sich und werden ein Paar. Doch nicht nur die Wahrheitsliebe des Androiden stellt ihre Liebe auf die Probe: plötzlich häufen sich massive Systemausfälle auf dem Schiff und die beiden scheinen nichts dagegen tun zu können.
Morten Tyldum ist mit „Passengers“ eine SciFi-Robinsonade besonderer Art gelungen, die sich ähnlich wie „Gravity“ oder „Love“ mit der Einsamkeit des Menschen in einer lebensfeindlichen Umgebung ausseinander setzt, der der Mensch gleichgültig ist. Der opulent inszenierte Film, dessen Produktdesign Maßstäbe setzt – das Making-Of ist gerade hier besonders sehenswert – punktet mit einer sich vor dem Horror vacui des kalten Universums und einer versagenden Technik entwickelnden Liebesgeschichte, deren Dramatik sich zum Ende her zuspitzt und den Zuschauer zwischen Bangen und Hoffen vor dem Bildschirm fesselt. Vor dem Hintergrund der Isolation von Aurora und Jim und einer kühlen, aber faszinierend in die Zukunft projizierten Technik schimmern essentielle Elemente des Menschsseins auf in einem Film, der im Verlauf zusehend an Spannung gewinnt und die Erwartungen der Zuschauer an den Ausgang der Geschichte bis kurz vor Schluss im Ungewissen hält.
Ein spannender, faszinierener Film für die ganze Familie mit sehr sehenswerten Bonusbeigaben.
Ich bin ein riesiger Sci-Fi Fan und „Passenger“ haben mir auch schon sehr viele empfohlen. Aber irgendwie bin ich immer noch nicht dazugekommen, mir den Film anzuschauen…
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Ich kann den Film nur wärmstens empfehlen!
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