Eigentlich ist dies ein Bücher- und Medienblog, auf dem gelegentlich auch Nachrichten über den Alltag des Blogbetreibers oder seine Gedanken erscheinen. Eine politische Rubrik fehlt hier – und doch mache ich sie heute auf, weil mich die Griechenlandkrise und damit die Krise der Europäischen Union als überzeugten Europäer beschäftigt, wohlwissend, dass dieser Blogbeitrag und meine bescheidenen Gedanken als politisch interessierter Bürger nichts ändern werden an den Entwicklungen und Entscheidungen zwischen Brüssel und Athen, zwischen Berlin und Paris.
Ob aktuell die Griechenlandkrise oder der drohende Austritt von Großbritannien aus der EU, Ukrainekrise, Asylpolitik und die Debatte um die fast schon alltäglich gewordenen Flüchtlingsdramen im Mittelmeerraum – derzeit wird in Europa mit harten Bandagen gestritten und mit einer Rhetorik, bei der man den naheliegenden Verdacht bekommt, dass so mancher sich das Europa der Nationalstaaten zurückwünscht, in dem jedes Land für sich das Beste herauszuholen versucht und man den Schulterschluss nur so lange sucht, wie es dem eigenen Geldbeutel nicht schadet. In etlichen Ländern rutscht die politische Meinung nach rechts und manchmal auch nach links ab, werden mit größter Selbstverständlichkeit populistisch vereinfachte Aussagen in die Diskussion geworfen und Hardlinerpositionen aufgebaut, kommen Hardliner und Populisten wenn schon nicht an die Macht, so doch vermehrt in die Parlamente wie hierzulande die rechtslastige, zunehmend christlich-fundamentalistisch gefärbte AfD.
Das gilt auch für die Griechenland- und Eurokrise: Tsipras ist ein populistischer Spieler, der für sein Land das nach seiner Meinung Beste herauszuholen versucht und das Rad in den vergangenen Tagen mächtig überdreht hat. Ebenso sicher ist, dass Angela Merkel in ihrer Weiterlesen