
John James erfährt durch Helen, seine Mutter, vom Tod seines Vaters, Albert. Er fliegt nach Indien zur Bestattung des berühmten Sozialanthropologen, der sein Leben der Erforschung des sozialen Miteinanders im Zeichen der Globalisierung verschrieben hat, ohne je eine Synthese seiner Forschung zu formulieren. Indien befremdet den erfolgsorientierten, verzogenen John, und während seine Mutter sich ihm entzieht und in ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Ärztin flüchtet, beginnt er sich zu fragen, wer sein Vater eigentlich war. Wieder einige Monate in England, erreicht ihn ein Brief seines Vaters: „Seit einiger Zeit bin ich nun geplagt, vielleicht auch gesegnet, durch Träume von Flüssen und Meeren“. Um zu klären, wer diesen Brief abgeschickt hat und was sein Vater ihm sagen wollte, reist John überstürzt nach Dehli. Helen James hat sich inzwischen mit dem Journalisten Paul eingelassen, der eine Biografie über Albert schreiben will. Ein immer breiter werdender Fluss an Ereignissen, Begegnungen und Verwicklungen setzt ein um die Todesursache von Albert, seine Witwe Helen und den immer verwirrter suchenden Sohn John, dessen Leben aus der Bahn zu geraten scheint. Tim Parks ist ein weiterer beeindruckender Roman gelungen: er schildert seine Protagonisten mit klarer, schnörkelloser Sprache – und in dem er sie aus der Entfernung zeichnet, kommt man ihnen und dem verstorbenen Albert am Ende nah.
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