Man liest es immer wieder: ein Mensch stirbt unbemerkt und einsam in seiner Wohnung – und hinterlässt ein Chaos. Genauso erging es Thomas Haemmerli, als er an seinem 40. Geburtstag geschockt vom einsamen Tod seiner Mutter in ihrer völlig vermüllten Zürcher Wohnung erfuhr.
Zusammen mit seinem Bruder räumt er einen Monat lang die völlig verwahrloste Wohnung auf. Sie füllen dabei nicht nur sieben Mulden, leeren und säubern die Wohnung, sondern legen auch eine chaotische Familiengeschichte frei, die bis 1880 zurückreicht.
Haemmerli montiert die Aufnahmen von den Aufräumarbeiten mit alten Super-8-Aufnahmen und Fotos zu einer skurillen Familiengeschichte. Enstanden ist eine indiskrete, offene und schamlose Dokumentation über das, was von einem Leben übrigbleibt – und in den Händen der Zurückgebliebenen scheinbar zwingend aufzubewahrende Gegenstände, Fotos und Dokumente zu wertlosen Müll werden. Dabei ist es Haemmerli gelungen, sich dem Thema mit Humor und böser Ironie zu nähern und sich jeglicher Pietät in Anbetracht der gigantischen Aufräumaufgabe zu enthalten. So gelingen ihm Sequenzen von schreiender Komik und geradezu surrealem Witz.
Wer „Sieben Mulden für eine Leiche“ gesehen hat, wird spätestens nach diesem Film eine entspanntere Haltung zum Wegwerfen haben und verstanden haben, warum Besitz belastet. Zu recht ist der Film mehrfach ausgezeichnet worden.