Spanien 1944. Die Mutter der 12jährigen Ophelia hat wieder geheiratet und folgt ihrem neuen Ehemann, Capitan Vidal von den Falangisten, in ein abgelegenes Waldgebiet. Dort jagt der brutale Capitan Vidal die Partisanen des demokratisch gesinnten Spanien, während Ophelias schwangere Mutter immer schwächer wird. Ophelia, deren einziger Halt das Hausmädchen Mercedes ist, flüchtet sich vor dem täglichen Horror in eine Traumwelt: sie wird in ein Labyrinth hinter einem Tor im Garten des Hauses geführt und begegnet dort dem Pan, der in ihr eine Prinzessin sieht und ihr drei schwierige Aufgaben stellt, damit sie ihren Vater, den König, wiedersehen kann. Sollte sie die Prüfungen nicht in der angegebenen Zeit bestehen, ist sie dazu verdammt, bei den Menschen zu leben, alt zu werden und zu sterben. Ophelia stellt sich den Aufgaben, während in der Realität das Blutvergiessen und die Grausamkeit des Capitan Vidal bestimmend bleiben, und taucht immer wieder ein in die bizarre, von seltsamen Wesen bevölkerte Welt von Pans Labyrinth. Am Ende wird Vidal sterben, doch Ophelia zahlt dafür einen hohen Preis. Guillermo Del Toro ist mit „Pans Labyrinth“ ein surrealer, bildgewaltiger und symbolreicher Film über das Böse gelungen. Kunstvoll verschlingt er die brutal-reale und die fantastisch-finstere Welt und stellt der unglaublichen Grausamkeit und Widerwärtigkeit der Realität, personifiziert in der Figur des Vidal, letztlich eine einzige Kraft gegenüber: die kindliche Vorstellungskraft. Trotz teilweise drastischer Bilder, die mich an die zugegeben bei mir schmale Grenze trieben, ab der ich die Augen schliesse, bis die Szene vorbei ist, ist „Pans Labyrinth“ kein Horrorfilm und auch keine klassisches, oberflächliches Fantasyspektakel. Toros Film ist ein surreales Märchen soller suggestiver Bilder und Szenen, verstörend und beglückend zu gleich.
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