Während sich Gregor Weber, im Tatort als Kommissar Deininger bekannt, in „Kochen ist Krieg“ den deutschen Profiköchen widmet, bewegt sich Jon Flemming Olsen – vielen besser bekannt als Imbisswirt Ingo aus der TV-Serie Dittsche – auf bodenständigerem Niveau und erkundet das Kochfeld Imbissbude auf einer Reise quer durch Deutschland. Eine kleine, unbekannte Welt tut sich auf zwischen Norddeutschland und München, zwischen Saarland und Sachsen. Olsen steht in jedem Imbiss einen Tag hinter dem Tresen, brutzelt und brät, kocht und rührt und gerät in den Direktkontakt mit dem hungrigen Imbissgänger. Entstanden ist ein amüsanter Erlebnisbericht über die Parallelwelt Imbissbude, der an den notwendigen Stellen auch emotional, ja ernst werden kann, etwa wenn es um Arbeitnehmerausbeutung in einer Imbisskette in Sachsen-Anhalt geht. Olsen nähert sich dem Objekt seiner Neugier mit der Empathie des Imbiss-Ethnographen, schildert die Imbissmitarbeiter und -kunden offen, doch nie verletztend und lässt einen so das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Entstanden ist eine subjektive Bestandaufnahme des Phänomens Imbiss, die einen mit grösserem Respekt auf die Menschen blicken lässt, die sich dort tagaus, tagein dem Hunger der widmen.
Startseite » Bücher » Der Fritten-Humboldt : meine Reise ins Herz der Imbissbude / Jon Flemming Olsen