
Der Roman schildert die Lebensgeschichte des Schriftstellers T. S. Garp. Seine Mutter Jenny Fields wollte zwar ein Kind, aber keinen Mann und besorgt sich während des Zweiten Weltkrieges den Samen von einem kurze Zeit später sterbenden Soldaten. Garp wächst in dem Internat auf, in dem seine Mutter als Krankenschwester arbeitet, und entschliesst sich, Schriftsteller zu werden, um für Helen, die Tochter eines Lehrers, die nur einen Schriftsteller heiraten möchte, interessant zu sein. Seine weiteren Leidenschaften sind Ringkampf und Laufen. Mit seiner Mutter zieht Garp nach Wien, wo Jenny mit ihrer Autobiografie zu einer Heldin der Frauenbewegung wird. Garp selbst veröffentlich bald seine erste Geschichte und gewinnt Helens Herz. Nach der Rückkehr aus Europa gründen sie eine Familie. Als Helens Vater stirbt, übernimmt Garp dessen Posten als Ringkampftrainer und setzt sich nach dem gewaltsamen Tod seiner Mutter für die Frauenbewegung ein. Mit 33 Jahren wird er aufgrund eines Irrtums von einer Frauenrechtlerin erschossen.
„Garp und wie er die Welt sah“ ist einer der erfolgreichsten Romane von John Irving, bevölkert von allerlei skurillen Gestalten, verschrobenen Existenzen. Thema des Romans ist unter anderem eine pointierte Sicht auf die Frauenbewegung, die mit Jenny Fields eine starke Protagonistin bekommt aber auch von Garp selbst kritisch gesehene Gegenspielerinnen. Transsexualität, sexuelle Gewalt und überbehütete Kinder sind weitere Themen des Romans. „Garp“ ist eine überzeichnete, tragikomische und komplexe Groteske mit skurillen Charakteren, die der Welt und dem menschlichen Leben gekonnt den (Zerr-)Spiegel vorhält. Ein wunderbares Buch.
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