Irgendwann geht es los, und die lieben Kleinen bringen aus dem Kindergarten diese ganzen „netten“ Wörtchen mit, die man selbst in der letzten Jahren geflissentlich gemieden hat, um sie nicht in den Sprachlernprozess der Kinder einfliessen zu lassen. So ist ergeht es auch Tom im vorliegenden Buch, und Tom ist so begeistert, dass er alle Schimpfworte in seinem Notizbuch notiert und am liebsten Dirigent eines Schimpfwortorchesters wre. Doch eines Tages steht mit Karl-Bruno Bitterbeck vom Dussel-Dezernat ein gewichtiger Schimpfwortpolizist vor der Tür – und der hat nicht nur riesige Schimpfwort-Hörrohre, sondern hält auch Spezialseifen und eine Spülbürste zum Mundputzen bei leichten und schweren Schimpfworten bereit.
Doch als Tom aufforderungsgemäß auf jeglichen Widerstand verzichtet und den Mund aufmacht, bekommt der Schimpfwortpolizist eine gewaltige Schimpfwortkanonade zu hören und …
Nicht mit dem erziehenden Zeigefinger, sondern mit Witz und Humor nähert sich dieses bemerkenswerte Bilderbuch seinem Thema, ohne dabei je ein einziges Schimpfwort, einen einzigen Fluch auszuschreiben, denn alle Schimpfworte tauchen lediglich als kleine, witzige Bilder auf. Gleichzeitig zeigt das Buch die ganze Ambivalenz von Schimpfworten, sind sie doch nicht nur gesellschaftlich eigentlich geächtet, während sie zeitgleich eine „Druckausgleichfunktion“ bei Ärger aller Art haben können. Neben den ansprechenden, humorvollen Illustrationen und der stimmigen Geschichte überzeugt natürlich vor allem der besondere Spaß, den dieses Buch macht: denn Eltern und Kinder können gemeinsam die zahllosen kleinen „Fluchbildchen“ entschlüsseln und herausfinden, welches Schimpfwort dahinter stecken könnte.
Ein schönes, humorvolles und detailreiches Bilderbuch für Kinder ab etwa 4 oder 5 Jahren, je nach Entwicklungsstand.
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