„Dieser Fuchs lief zu schnell.
Darum wuchs sein Fell in die falsche Richtung.
Er blickte in den Teich
unten auf der Lichtung
und wurde bleich.
Seinen Haaren
war Schlimmes widerfahren …« “ (aus: Die Gans im Gegenteil)
Normalerweise geht es der Gans ja immer schlecht, wenn sie auf den Fuchs trifft. Nicht so bei „Gans im Gegenteil“, der Fabel von Wolf Haas („Silentium“, „Komm, süßer Tod“, „Der Knochenmann„).
Dem Fuchs ist die Frisur durcheinander geraten: er läuft zu schnell und deshlab wächst sein Fell jetzt in die falsche Richtung. Aber die Gans weiss Rat: „Ich kann’s! Ich bin die Gans. Ich mach es wieder heil! Ich bin die Gans im Gegenteil!“ und rät ihm erstmal, rückwärts zu laufen, was der Fuchs dann nach einigem Zögern, sich damit zusätzlich zu blamieren, endlich tut:
„Er rennt los,
arsch voran
und virtuos,
so schnell er kann.“
Doch aus als das nicht hilft, weiss die Gans erneut Rat …aber ob sie es ehrlich mit dem Fuchs meint?
Bei Wolf Haas wird aus dem schlauen Fuchs ein hilfloser eitler Fuchs mit Frisurproblemen und aus der hilflosen Gans eine Gans mit deutlichem Helfersyndrom. Er erzählt die Geschichte in schrägen Versen, an denen man beim ersten Lesen verzweifelt, um dann beim zweiten Mal ihren Rhythmus und den dadurch gesteigerten Witz zu geniessen. Ganz besonders und prägnant sind die Illustrationen von Teresa Präauer, die eine feine und ausdrucksstarke Ergänzung zu den absurd-komischen versen von Wolf Haas sind. Jetzt kann man nur noch hoffen, dass die Gans im nächsten Brenner-Krimi vorkommt, worüber Wolf Haas wohl schon nachdenkt.
Ein großer Vorlesespaß für Kinder und Erwachsene ab 6 Jahren mit schrägen Wortspielen, wunderbar schrägem Reim und herrlichen Illustrationen.
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