
Es muss ja nichts heissen, wenn die Eltern Profimusiker sind – schaden kann es auch nicht. Im Fall des Debütalbums von Lizzy Loeb, einer 25 Jahre jungen New Yorker Sängerin und Gitarristin, scheint es sich eher gelohnt zu haben, denn neben dem Vater, dem Jazzgitarristen Chuck Loeb, sind auch andere bekanntere Musiker daran beteiligt wie etwa der deutsche Schlagzeuger Wolfgang Haffner und der US-Bassist Will Lee. Nun könnte man meinen, wenn solche gestandenen Musiker auf einem Debütalbum mitspielen, wäre der Erfolg des Debüts ein Selbstgänger und Lizzy Loeb müsste nichts Besonderes dazu beisteuern: tut sie aber, und das nicht nur mit ihrem virtuos-leichten, gefühlvollen Spiel der akustischen Gitarre, sondern auch mit ihrer zugleich zarten und kraftvollen Stimme, die einen intensiven und eigenständigen Klang und eine erstaunliche Reife aufweist. Zusammen mit den anderen Musikern ergibt sich daraus ein wunderbares Album mit Einflüssen aus Jazz, Vocal Jazz, Soft-Rock und einem Hauch südamerikansicher Leichtigkeit. Schöne Texte nicht ohne Gehalt, eine Musik in der Schwebe zwischen Melancholie und Sommerstimmung, geschmackvoll und fein arrangiert ohne technischen Firlefanz oder musikalischen Bombast, und nachhaltig im Ohr wirkend. Ein eindrucksvolles Debüt einer jungen amerikanischen Songwriterin mit grundsolider, authentischer Musik.
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