Man kennt das: etwas ist eklig und man wendet sich unwillkürlich ab. Ob Kakerlaken, Kotze oder Motten, Mundgruch, Schleim oder die gräuliche-schleimige Substanz in manchem lange nicht gereinigten Siphon im Bad. Auch verschimmeltes Essen oder Abwasser sind selten geeignet, uns ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und wilde Begeisterungsstrürme auszulösen. Verständlich, aber leider schade. Denn natürlich können wir derlei Unbill auch zum Alass nehmen, Fragen zu stellen – und so zumindest unser Wissen zu vermehren, wenn wir dem Ekel schon nicht ausweichen können.
Genau diesen Versuch macht überaus erfolgreich das vorliegende Buch mit dem aussagekräftigen Titel „Voll eklig“: auf über 120 Seiten werden zahllose Gründe für Ekel aufgeführt und erläutert mit einer Bandbreite, die vom Aas bis zur Zecke, von der Jauche bis zum Spucken beim Reden reicht. Zahllose Fakten und Details beleuchten die Hintergründe und Ursachen bestimmter ekliger Phänomene oder biologischer Übelkeitserregungsmanifestationen. Dabei wird nicht nur mit dem Effekt der Sensation gearbeitet, sondern durchaus auch beleuchtet, dass es gute Gründe für Ekel geben kann und deshalb Abscheu (und Hygiene) nicht selten angebracht sind. Zahllose Farbbilder und -fotos lockern die Textschnipsel auf und machen die Fakten äußerst anschaulich. Wer noch nicht genug hat, kann auch erstaunliche Quizfragen beantworten (Wie naschen Fliegen an einem Stückchen Würfelzucker?), Forscheraufgaben nachgehen (Reibe Dir mit einer Zwiebelscheibe die Fußsohe ein und stoppe die Zeit, bis du Zwiebelgeschmack im Mund hast) oder in der Regel zu süßen Ergebnissen führende Ekelrezepte ausprobieren (Blutfinger).
Fazit: ein ebenso ekelerregendes wie lehrreiches und unterhaltsamens Wissensbuch für Übelkeitsursachenforscher ab ca. zehn Jahren.