Cosmopolis / Don DeLillo

„Der Sie glaubenmachen will, es gäbe vorhersehbare Trends und Kräfte. Während das eigentlich alles willkürliche Phänomene sind. Sie wenden Mathematik und andere Disziplinen an, okay. Aber letzten Endes haben Sie es mit einem System zu tun, das außer Kontrolle ist. Hysterie in Hochgeschwinigkeit, Tag für Tag, Minute für Minute. Die Menschen in freien Gesellschaften brauchen die Pathologie des Staates nicht zu fürchten. Wir schaffen unseren eigenen Wahnsinn, unsere eigenen Massenverkrampfungen, angetrieben von Denkmaschinen, über die wir letztlich keine Macht haben. Der Wahnsinn ist meistens kaum zu merken. Er liegt einfach darin, wie wir leben.“ („Cosmopolis“, S. 89)

Der 28jährige skrupellose und gewiefte Finanzjounleur Eric Packer fährt im Jahr 2000 mit seiner verlängerten und technisch hochgerüsteten Limousine samt Leibwächter und Chaffeur durch New York auf dem Weg von seiner Luxuswohnung zum Friseur. Unterwegs begegnet er mehrmals seiner Frau, die er selten sieht, und bespricht sich mit wechselnden Mitarbeitern im Auto, während diffuse Meldungen über eine akzute Bedrohung seiner Sicherheit eingehen. Während der Fahrt wird immer mehr offensichtlich, dass Weiterlesen