
Die Gräuel der Nazizeit, verbunden mit Konzentrationslagern, Judenverfolgung und Vernichtung und dem von den Deutsche vom Zaun gebrochenen Zweiten Weltkrieg mit Millionen Toten wurden bis weit in die Nachkriegszeit gerne unter den Teppich gekehrt. Alte Nazis stiegen in der jungen, boomenden Bundesrepublik durch lang gepflegte Seilschaften wieder auf, über den Krieg wurde kaum gesprochen und von der Judenvernichtung hatte angeblich niemand gewusst. So wie der öffentliche Umgang mit der dunklen Zeit von 1933-1945 war auch der private Umgang damit nicht selten von Schweigen, Verdrängung und Beschönigung gekennzeichnet, obwohl schon in den 1950er Jahren wie leider auch wieder heute in Anbetracht unbelehrbarer Neonazis, nationalfetischistischer Europaverächter und geschichtsvergessener Rechtsradikaler Brechts Worte aus dem Epilog des Arturo Ui galten und gelten: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“.
In „Schweigen tut weh“ berichtet die Alexandra Senfft vom Umgang ihrer Familie mit den Verbrechen ihres Großvaters Hanns Ludin, der während des Zweiten Weltkrieges als SA-Gruppenführer und Repräsentant des Deutschen Reiches in Slowenien für die Deportation Weiterlesen