Prag. Eine Nacht im Juni 1989. Der überfettete Amerikaner Freddy Mancini liegt schlaflos und hungrig in einem Prager Hotelbett neben seiner Frau, die ihn aus Diätgründen zu einer Europareise überredet hat. Er macht sich auf die Suche nach einem Restaurant und beobachtet, wie ein Mitreisender in ein Auto gezerrt und entführt wird.
Der niederländische Botschafter Felix Hoffmann, seit 20 Jahren und dem tragischen Tod seiner Töchter schlaflos und ohne Lebenssinn, stopft die Reste eines Empfangs in sich hinein, dabei Spinoza lesend. Essen ist sein einziger Trost. Bis er Irena begegnet, eine Nacht mit ihr verbringt – und Schlaf findet.
Der Amerikaner John Marks ist unglücklich, weil er die Frau, die er liebt, verloren hat. Sie wollte bei ihrem Mann bleiben – Felix Hoffmann. Marks ist beim Geheimdienst. Er setzt Irena auf Hoffmann an und verwickelt ihn in eine Spionageaffäre, die Hoffmann seinen Posten kostet.
Ein fesselndes, intensives, berührendes Buch, sehr „filmisch“ erzählt, von zerbrochenden Lebensträumen und einer verwundeten Seele, von Glück und der Leere des Materiellen und des Konsums. Und eine literarische Skizze Europas im Jahr 1989, vereinigt und vom Konsum berauscht.
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