Nicht erst seit den Attentaten vom 11. September 2001 stellt sich die Frage nach den Motiven von Terroristen und der richtigen Strategie gegen sie. Die weltweit renommierte Terrorismus-Forscherin Richardson zeigt in ihrem ebenso fundierten wie gut lesbaren Buch die wahren, durchaus rational kalkulierten Motive und Ziele von Terroristen auf und bedient sich dabei zahlreicher Beispiele aus der Geschichte.
IRA, PKK, RAF, Tamil Tigers oder Rote Brigaden: die Ziele von Terroristen bestehen immer darin, Rache zu üben, Ruhm unter Anhängern zu ernten und eine Reaktion der Gegenseite herauszufordern. Richardson analysiert auch vor diesem Hintergrund den Terror seit dem 11. September, kritisiert mit überzeugenden Argumenten die Reaktion der USA und anderer Staaten und zeigt Alternativen auf. Nüchtern belegt sie, dass der Kampf gegen den Terrorismus eben nicht mit Krieg und Gegenwalt, sondern nur durch nüchterne Polizeiarbeit und unaufgeregte Politik zu führen ist. Gewonnen kann er nicht werden – aber man kann erreichen, dass Terroristen nicht das bekommen, was sie kriegen möchten.
Ein überzeugendes Buch, das die Terrorismusdebatte um wohltuende Sachlichkeit und hervoragende Analysen bereichert.
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