Meinen Hass bekommt ihr nicht: „Freitag Abend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines Sohnes, aber meinen Hass bekommt ihr nicht./ Antoine Leiris

Antoine Leiris, französischer Journalist, ist mit dem 17 Monate alten Sohn Melvin Marvin daheim, als islamistische Attentäter in Paris den Anschlag auf das Bataclan verüben während eines Konzertes, das auch seine Frau Helene besucht. Nach Stunden der Ungewissheit wird klar, dass auch sie unter den 89 Todesopfern ist, Leiris seine geliebte Frau und Melvin seine Mutter verloren hat.

In seiner Trauer und seinem Entsetzen greift Leiris zur einzigen Waffe, die er hat: dem Wort. Auf Facebook veröffentlicht er einen Weiterlesen

JeSuisParis – über Ideologie, Terror und Angst

Es war ein so schöner Abend: eine Veranstaltung in der Bibliothek, die trotz vieler Schwierigkeiten im Vorfeld überaus gelungen war, danach eine Party bei einer kürzlich pensionierten sehr geschätzten Kollegin. Dann nahm ich das Taxi zum Bahnhof, stieg in den Zug … und erfuhr von den erschütternden Ereignissen in Paris. Jetzt fahre ich zur Arbeit, aber meine Gedanken sind bei den Menschen in Paris, denen jählings Weiterlesen

A Most Wanted Man / Regie: Anton Corbijn. Darst.: Philip Seymour Hoffmann; Rachel McAdams; Daniel Defoe […]

Günther Bachmann arbeitet bei einer Antiterroreinheit in Hamburg. Als der tschetschenische Muslim Issa Karpov in Hamburg auftaucht und durch sein Verhalten rasch Mißtrauen erregt, werden er und seine Mitarbeiter auf ihn aufmerksam. Karpov nimmt über die engagierte Menschenrechtsanwältin Annabel Richter rasch Kontakt mit dem zwielichtigen Bankier Tommy Brue auf, bei dem sein verstorbener Vater eine Menge Geld deponiert hat: Bachmann hofft deshalb, dass Karpov für ihn Mittel zum Zweck sein könnte, um endlich den sich einen redlichen Anschein gebende, wohltätigen und weltoffenen Dr. Faisal Abdullah der Terrorfinanzierung überführen zu können.

Doch auch der Verfassungsschutz hat Karpov im Visier und Weiterlesen

Patentöchter : Im Schatten der RAF – ein Dialog / Julia Albrecht ; Corinna Ponto

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Wer wie Jarg in den 70ern und 80ern aufgewachsen ist, kann sich noch gut an die allgegenwärtigen Fahndungsplakate mit den RAF-Terroristen erinnern, an Polizeikontrollen, eine diffuse, durch Attentate und Entführungen geschürte Terrorangst und die Kulmination im Jahr 1977 und im „Deutschen Herbst“. An den Terrorismus der 70er Jahre ist in den letzten Jahren ausführlich mit Spielfilmen, Dokumentationen und Büchern erinnert worden. Meistens mit dem Blick von außen, meistens mit Fokussierung auf die Täter, die nicht selten mit einer morbiden lustvollen Faszination verbunden war.
Julia Albrecht und Corinna Ponto führen in diesem Buch einen besonderen Dialog: Ponto ist die Tochter des 1977 ermordeten Bankiers Jürgen Ponto und Patentochter des Vaters von Julia Albrecht, damnals 13 Jahre. Albrecht ist die Schwester von Susanne Albrecht (damals 26) und Patentochter von Jürgen Ponto, die den Terroristen Klar und Mohnhaupt überhaupt erst den Zugang zum Haus der Pontos ermöglichte, mit dieser Tat vollends in die RAF abrutschte und zu einer der meistgesuchten Terroristinnen der 70er und 80er Jahre wurde. Der Kontakt zwischen den über die Väter gut befreundeten Familien Ponto und Albrecht brach kurz nach der Tat vollends ab.
Julia Albrecht nimmt 30 Jahre nach dem Mord Kontakt zu Corinna Ponto auf. Beide schreiben Weiterlesen

Richardson, Louise: Was Terroristen wollen

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Nicht erst seit den Attentaten vom 11. September 2001 stellt sich die Frage nach den Motiven von Terroristen und der richtigen Strategie gegen sie. Die weltweit renommierte Terrorismus-Forscherin Richardson zeigt in ihrem ebenso fundierten wie gut lesbaren Buch die wahren, durchaus rational kalkulierten Motive und Ziele von Terroristen auf und bedient sich dabei Weiterlesen