
Long Island. Amerikanisches, wohlhabendes Ostküstenmilleu. John Sutter, der sich von 10 Jahren von seiner Ehefrau Susan Stanhope aus stinkreicher Familie getrennt hat, nachdem diese eine Affäre mit einem Mafiapaten angefangen und diesen letztlich erschossen hatte, kehrt nach 10 Jahren Auslandaufenthalt zurück, da die ehemalige Stanhope-Haushälterin Ethel im Sterben liegt und ihm einen Brief hinterlassen wird, den er erst nach ihrem Tod öffnen darf. Nach einer Begegnung mit dem Sohn des ermordeten Mafiapaten wird ihm klar, dass dieser auf Rache aus und seine Exfrau Susan in Gefahr ist. Und es wird nicht gerade einfacher durch die Versöhnung mit Susan, denn nun hat er noch seinen geizigen Schwiegervater gegen sich, der ihn möglichst wieder loswerden will. Das Ostküstenmilieu reicher amerikanischer Familien wäre als Sujet eines Romans eigentlich unerträglich, würde es DeMille nicht schaffen, durch seinen Protagonisten John Sutter einen bitterbösen, sarkastisch-ironischen und nicht selten ausgesprochen amüsanten Blick auf die „Upper Class“ mit ihrem ererbten Reichtum, ihren Bigotterien und Oberflächlichkeiten zu werfen, bis der Thriller auf den letzten 100 Seiten rasant an Fahrt gewinnt und sich der Auflösung seiner Handlungsfäden nähert. Ein ausgesprochen kurzweiliger, amüsanter und gut konstruierter Thriller. Sicher keine „hohe Literatur“, aber ausgesprochen gut gemachte Unterhaltung, die man ungern aus der Hand legt trotz der zunächst abschreckenden hohen Seitenzahl.
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