Der schon leicht angewelkte, lethargische und vom Leben leicht angeödete Computerspezialist und Jungeselle Don Johnston sieht seine wildesten Jahre hinter sich liegen sieht: er hat zwar ausgesorgt, verbringt aber jeden seiner ereignislosen, einsamen Abende nach dem Ende seiner letzten Liebesaffäre zu Hause, wenn er nicht bei seinem Nachbarn Winston, einem engagierten Hobbydetektiv, und dessen Familile vorbeischaut. Doch eines Tages ist das dieser getippte Brief auf rosa Papier einer längst verflossenen Liebe, der ihm verkündet, dass er einen erwachsenden Sohn hat. Amateurdetektiv Winston verleitet den alternden Ex-Don-Juan zu einer ausgetüftelten Reise zu allen in Frage kommenden Frauen, um der Mutter des unverhofften Sohnes auf die Spur zu kommen. Don Johnstons Reise wird zu einer melancholischen Reise in die Vergangenheit, die ihn mit einigen schmerzhaften Wahrheiten konfrontiert und letztlich zu sich selber und zurück ins Leben führt, da alle vier aufgesuchten Frauen theoretisch die Mutter seines Sohnes sein könnten: „Es gibt die Vergangenheit und es gibt die Zukunft. Die Vergangenheit war, die Zukunft kenne ich nicht. Aber ich kenne die Gegenwart. Darin lebe ich“. Bill Murray in einer seiner besten Rollen als ein am Ende aus seiner Passivität heraus und schmerzhaft ins Leben zurückfindenen, alternden Herzensbrecher, den er gekonnt mit minimalistischem, aber auf den Punkt genauen schauspielerischem Einsatz darstellt. Unterstützt wird er daei von namhaften Schauspielerinnen: Sharon Stone, Tilda Swinton, Julie Delpy, Chloe Sevigny und Jessica Lange, die die Rollen der vier verflossenen Liebschaften einnehmen. Ein Film von Jim Jarmusch, der seine Komik aus den stillen, unbewegten Momenten zieht und seinen Protagonisten einem offenen Ende überlasst. Zart, sensibel und von Melancholie und sanftem Humor. Unbedingt emfehlenswert.
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den hab ich gesehen vor ein paar jahren. der war echt hammermässig gut!
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Ja, der Film ist wirklich klasse. Spätestens mit dem Film lernt man, dass Besitz belastet und Wegwerfen freier macht (schrieb er, nachdem er gerade große vier Kisten Bücher aus der privaten Bibliothek aussortiert hat). Die zwei Brüder haben jedenfalls einen wunderbaren absurd-wahren Film aus der Wohnungsauflösung ihrer Messie-Mutter gemacht – mit Tiefgang und trotzdem zum Teil urkomisch.
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Da kommentierst Du „Broken Flowers“ und ich antworte mit „Sieben Mulden für eine Leiche“ im Hirn. Muss wohl völlig kommentarbearbeitungsverwirrt gewesen sein . Broken Flowers ist wirklich sehr beeindruckend und Bill Murray absolut überzeugend.
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