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Die Schöpfungslüge: Warum Darwin Recht hat / Richard Dawkins

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Leider gibt es nicht nur in „Gods own country“, den USA, eine ausgesprochen große Zahl nicht selten hochgebilderten Menschen, die daran glauben, dass die Welt erst seit ein paar tausend Jahren existiert und sämtliche Lebewesen inklusive des Menschen von einem „genialen Schöpfer“ so angelegt wurden, wie wir sie heute vorfinden: auch in Europa sind je nach Land 20-40% der Erwachsenen offenbar davon überzeugt, dass es die Erde erst seit 10.000 Jahren gibt und ein Schöpfer alles perfekt geplant habe. Etliche Organisationen, die zum Teil ,mit erheblichen Geldmitteln ausgestattet sind, kämpfen darum, absurde kreationistische Ideen wie das „Intelligent Design“ gleichberechtigt neben der Evolutionstheorie in den Lehrplänen der Schulen zu verankern.
Der britische Biologe Richard Dawkins, der zuletzt mit „Gotteswahn“ für Aufregung sorgte, kämpft seit Jahren gegen die vereinfachenden und zum Teil hanebüchen unlogischen und unwissenschaftlichen Theorien der Kreationisten und hat mit „Die Schöpfungslüge“ ein Buch herausgebracht., dass sich ausschliesslich mit den überwältigenden Beweisen für die Richtigkeit der Evolutionstheorie und den gegen sie vorgebrachten Argumenten der Schöpfungsbefürworter auseinandersetzt.

Dabei beschränkt sich Dawkins durchaus nicht nur auf die Erkenntnisse der Paläontologie, die von den Kreationisten häufig mißverstanden oder verdreht werden wie beim Mythos vom fehlenden Bindeglied. Er führt eine Fülle weiterer Beweise an für das Alter der Erde und die Evolution alles Lebens aus einem gemeinsamen Ursprung: dabei widmet er sich neuesten geologischen Erkenntnissen ebenso wie der Molekularbiologie, der Genetik, der Anatomie, der Neurologie, der Embryonalentwicklung, Bakteriologie und der Plattentektonik. Er zeigt auf, dass etwa bei den Haus- und Nutztieren Evolution beobachtbar stattfindet und sich vergleichend angelegte Bakterienkulturen unter identischen Ausgangsbedingungen unterschiedlich und nachweislich fortentwickeln können zu genetisch schliesslich unterscheidlichen Lebenwesen. Er räumt auf mit etlichen Mißverständnissen zur Evolutionstheorie, zeigt auf, dass Kreationisten sich in der Regel gar nicht oder ausgeprochen unzulänglich mit den Beweisen für die Evolution beschäftigen und dabei auch noch ausgesprochen unwissenschaftlich vorgehen.

Dabei behauptet er nie wie die Kreationisten, dass das Leben perfekt ist udn deshalb nur gestaltet worden sein kann, sondern weist nach, dass alle Lerbensformen immer improvisierte Kompromisse sind und Fortschritte und Weiterentwicklungen immer zum Preis von Nachteilen etabliert haben.

Faszinierend ist seine Beweisführung etwa im Bereich der Anatomie bezüglich des rückläufigen Kehlkopfnerves, den ein „intelligenter Schöpfer“ so – mit einem Umweg von fast vier Metern etwa bei der Giraffe- niemals angelegt hätte. Gleiches gilt für den umständlichen Verlauf der Samenleiter bei den Primaten und beim Menschen: „Statt das Rohr neu zu verlegen, wie es jeder vernünftige Ingenieur tun würde, wurde es in der Evolution einfach immer weiter verlängert, und auch hier fielen für jeden geringfügigen Längenzuwachs nur niedrige Grenzkosten an. Das Ganze ist ein weiteres wunderschönes Beispiel dafür, wie ein anfänglicher Fehler im Nachinein ausgebügelt wurde, statt ihn grundlegend zu korrigieren“ (Die Schöpfungslüge, S. 411).
Wie man es auch dreht und wendet: die Beweise für die Evolution sind erdrückend. Richard Dawkins ist ein faszinierendes, hervorragend geschriebenes Buch gelungen, wissenschaftlich fundiert, ausgesprochen präzise in der Argumentation, spannend und humorvoll zugleich. Er entlarvt die dürren Argumente der Kreationisten und fesselt gleichzeitig die Aufmerksamkeit der gebannten Leserinnen und Leser, die sich seiner Faszination für die Erdgeschichte und die über viele Millionen Jahre währende Entwicklung und Fortentwicklung allen Lebens, der Evolution, „des Spiels der Spiele, der größten Schau der Welt“ nicht entziehen können. Ein wunderbares Buch für jeden, der staunend vor der Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten steht.

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