Das letzte Mal, dass die Netsuke in solch geselliger Runde herumgereicht wurden, war in Paris, Edmond de Goncourt, egas und Renoir taten das in Charles Ephrussis Salon, eingerichtet im damals üblichen guten Geschmack, ein Dialog zwischen einem erotisierten Anderen und der neuen Kunst.
Nun, wieder daheim in Japan, sind die Netsuke eine Erinnerung an Gespräche mit den Großeltern über Kalligraphie, über Poesie oder den shamisen. Für Iggies japanische Gäste gehören sie zu einer versunkenen Welt, die durch die Düsternis der Nachkriegszeit noch trüber wirkt. Schaut an, scheinen die Netsuke vorwurfsvoll zu sagen, welchen Reichtum an Zeit es gegeben hat. (S. 306)
Es ist so eine Sache mit den Dingen, die wir besitzen und die doch nicht selten, im Übermaß angehäuft, eher uns besitzen, uns belasten und so eine bisweilen erdrückende Macht über uns ausüben können. Kann man sich nicht von ihnen trennen, so sind sie in der Lage, einem mühelos die Luft abzuschnüren, einen einzuengen und das eigene Wohnumfeld zu einem Hort von fordernden Gegenständen machen, die zu pflegen, hin- und herzuräumen, zu betrachten, um- und wegzusortieren und hervorzuholen man gezwungen zu sein scheint, während das eigentliche Leben nicht greifbar, nicht sichtbar ist unter der Masse der Sachen, der Blick auf das Glück, das so einfach sein kann, verstellt ist durch den scheinbaren Schatz, der einem am Halse hängt wie ein Mühlstein.
Diese Dinge können aber manchmal auch mehr sein, können für einen persönlich einen Anknüpfungspunkt weit zurück in die Vergangenheit darstellen, können Geschichten erzählen und sie in die Zeitläufte einordnen und damit einen Wert über die eigene Existenz und die der Nachkommen hinaus bekommen. So wie in der Geschichte der Familie Ephrussi, die dieses Buch erzählt.
Skeptisch gegenüber allem, was Bestsellerstatus besitzt, habe ich Edmund de Waals „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ zwar immer am Rande meines persönlichen Leseradars gehabt, jedoch nie wirklich ernsthaft in den Fokus genommen, bis mich einige Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis und aus Weblogs schliesslich zu der Entscheidung brachten, das Buch im Sommerurlaub zu lesen. Ich habe es nicht bereit, im Gegenteil.
Der 1964 geborene Edmund de Waal, heute Professor für Keramik in Westminster und anerkannter Keramikkünstler, reist im Rahmen eines Stipediums 1991 für ein Jahr nach Japan, um seine Kenntnisse in japanischer Sprache zu vertiefen, verbringt dabei auch zwei Nachmittage pro Woche in einem Keramikaterlier und arbeitet an einem Buch über Bernard Leach, den berühmten englischen Keramiker. De Waal, angetan von japanischer Kunst und Keramik, verbringt auch einen Nachmittag pro Woche bei seinem Onkel Ignaz „Iggie“ von Ephrussi, der in den 1940er Jahren nach Japan auswanderte. In Iggies Besitz befinden sich dieNetsuke, 264 kleine geschnitze Figuren aus dem Japan des 16.-19. Jahrhunderts, die sich seit langer Zeit in Familienbesitz befinden.
Als Iggie 1994 im Alter von 88 Jahren stirbt, reist de Waal zum Begräbnis nach Tokio und erbt die Netsuke. Eingehend beschäftigt er sich mit den Figuren, berührt von ihrer kunstvollen Ausführung, ihren filigranen Details, ihrer haptischen Köstlichkeit.
Er beschließt, ihrer Geschichte nachzugehen, einer Geschichte, die bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts reicht. Grob kennt er die Familiengeschichte, weiß, wer die Netsuke einman gesammelt hat, in welchen Händen sie nach dessen Tod waren. Aber de Waals Interesse geht tiefer, wie er anhand des Netsukes einer Mispelfrucht beschreibt:
Es wird mir klar, dass ich unbedingt wissen möchte, wie dieses hartweiche, leicht zu verlierende Objekt überlebt hat. Ich muss einen Weg finden, seine Geschichte zu enträtseln. Dass ich dieses Netsuke besitze, dass ich sie alle geerbt habe, bedeutet, man hat mir eine Verantwortung für sie und für die Menschen, die sie besaßen, übertragen. Ich fühle mich unsicher und verwirrt, wie die Bedingungen dieser Verantwortung aussehen mögen. (S. 22-23)
Schnell wird De Waal klar, das die Geschichte der Netsuke und mit ihnen die Geschichte der aus Odessa stammenden und sich weit verstreuenden Familie Ephrussi wert ist, aufgeschrieben zu werden. Gleichzeitig ist er sich der Gefahr bewußt, die darin liegt: Die Ephrussi waren unermeßlich reich, hatten Einfluß, verloren in schliesslich durch die Weltkriege und die Judenverfolgung – und eine Geschichte über sie könnte allzuschnell banal werden und austauschbar:
Eine solche Geschichte würde sich praktisch von selber schreiben. […]. Das wäre schön nostalgisch. Und dünn. Nostalgie über all den verlorenen Reichtum und Glanz von vor einem Jahrhundert steht mir nicht zu. Und etwas Dünnes interessiert mich nicht. Ich möchte wissen, welche Beziehung es gab zu diesem hölzernen Ding, das ich in meinen Fingern wende – hart und knifflig und japanisch – und wo es gewesen ist. Ich möchte die Türklinke angreifen können, sie niederdrücken und fühlen, wie die Tür sich öffnet. Ich möchte in jeden Raum gehen, wo dieses Objekt existiert hat, möchte sein Volumen spüren, wissen, welche Bilder an der Wand hingen, wie das Licht aus den Fenstern einfiel. Und ich möchte wissen, in wessen Händen es war, was jemandem daran lag, was er darüber dachte – falls er das tat. Ich möchte wissen, wovon es Zeuge war. (S. 25)
Der Autor beschliesst zu reisen. Und er beginnt diese Reise in Paris, dem ersten Ort, an den der Händler und Familienpatriarch Charles Joachim Ephrussi (1793-1864) einen seiner Söhne entsandte, um Geschäftsbeziehungen auszubauen, zu vertiefen. Hier folgt de Waal dem Zweig der Familie, der von Leon Ephrussi abstammmt und setzt den Fokus dabei bald deutlich auf Charles Ephrussi (1849-1905), der nicht nur erfolgreich Geschäfte machte, sondern auch zum Sammler wurde, zum Mäzen, der unter anderem die Impressionisten förderte und nicht unerheblich zu ihrem Fortkommen beitrug. Er war derjenige, der in der Hochzeit des Japonismus die Netsuke sammelte.
De Waal folgt seinen Spuren, taucht ein in Dokumente der Zeit, sucht die prächtigen Villen auf, die die Ephrussis sich bauten udn versucht zu rekonstruieren, wie sie lebten, wie es sich anfühlte, ein Ephrussi zu sein – und schafft so ein eindringliches Bild gerade von Charles Ephrussi, seinem bekannten Salon, seinen Beziehungen und Netzwerken, aber auch vom dem Neid, den Spötteleien, denen er wie andere Juden ausgesetzt waren im Frankreich des späten 19. Jahrhunderts.
Doch das Bild ist nicht vollständig: weiter zieht es De Waal nach Wien, wo der zweite Zweig der Familie im noblen, noch heute stehenden Palais Ephrussi reüssierte und der schöngeistige Historiker Viktor (1860-1945) gegen senen Willen die Geschäfte der Wiener Dependance übernehmen musste. Viktor, dem sich De Waal intensiv nähert und der zu einer tragischen Figur werden wird. Er erbt die Netsuke des früh verstorbenen Charles, und sie finden ihren Platz in der Umkleide seiner Frau Emmy Schey von Koromla, die 1938 im tschechoslowakischen Übergangsexil Selbstmord begehen wird. In diesem Ankleidezimmer begegnen auch die vier Kinder der beiden in den wenigen Stunden, die ihre gesellschaftlich voll integrierte und lebhafte Mutter für sie Zeit hat, den Netsuke.
Unter ihnen ist der 1906 geborene Ignaz, jener Iggie, dem wir am Anfang bereits begegnet sind. Sensibel auch hier, zeichnet De Waal das Leben dieses Zweiges der Familie nach, forscht, versucht ein Bild zu schaffen, das sich den Menschen sachlich und emotional zugleich zu nähern sucht, sie so lebendig macht. Hier, in Wien, nimmt die Geschichte dieser unvorstellbar reichen, einflussreichen Familieschliesslich jene dramatische Wende, die zum Verlust des Vermögens und der Emigration führen wird: mit den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich übernehmen auch hier die nationalsozialistischen Schergen die Macht. Auch die Ephrussis werden gedemütigt, gequält, enteignet und suchen schliesslich ihr Heil der Flucht. Zurück bleiben die Netsuke, die bei der „Arisierung“ des Familienvermögens kaum beachtet und daher durch Anna, eine beherzte, treue Hausangestellte Stück für Stück in Sicherheit gebracht und durch die Entbehrungen des Krieges gerettet werden.
Ich habe meine Reise mit einem Ordner voller Familienbriefe begonnen, einer Art Lageskizze. Mehr als ein Jahr ist vergangen, und ich finde immer wieder verborgene Dinge. Nicht nur Vergessenes: die Listen der Gestapo, Tagebücher, Zeitschriften, Romane, Gedichte, Zeitungsausschnitte, Testamente und Frachtpapiere. Befragungen von Bankiers. Die mitgehörten Kommentare in einem Pariser Hinterzimmer, die Stoffbahnen, aus denen um die Jahrhundertwende Kleider für die Cousinen geschneidert wurden. Die Bilder und die Möbel. Ich finde Listen, wer vor hundert Jahren zu einem Fest kam. Ich weiß zu viel über die Spuren meiner privilegierten Familie, aber über Anna kann ich nichts mehr herausfinden. (S. 282)
Elisabeth de Waal (1899-1991), die nach England ausgewanderte Tochter Viktors und Großmutter des Autors, die einst einen regen Briefwechsel mit Rilke führte, wird sie nach dem Krieg in einem Koffer nach England überführen, nachdem sie vergeblich versucht hat, Ansprüche auf das beschlagnahmte und in alle Winde zertreute Vermögen zu stellen: so bürokratisch penibel die ungerechtfertigte Aneignung des Vermögens durchgeführt wurde, so fadenscheinig sind die Ausflüchte, mit denen der Schadenersatz verweigert wird: angeblich unlesbare Unterschriften oder fehlende Belege und Nachweise, gegen die perfiderweise etwa die angeblich aussagekräftigeren Dokumente der Gestapo gestellt werden. Die Familie bleibt nicht nur unentschädigt, sondern zerstreut in der Diaspora. Nur die Netsuke finden heim, denn „Iggie“, Elisabeths kunst- und modesinniger Bruder, zieht 1947 nach aus geschäftlichen Japan und bringt sie damit gewissermaßen zurück. Ignaz Ephrussir, der bleiben wird bis zu seinem Tod und hier auch seine Lebensliebe im 1946 geborenen Jiro Sugiyama finden wird, ist hier nicht nur geschäftlich erfolgreich, sondern taucht tief ein in die Kultur des Landes.
Mit Iggies Geschichte in Japan schliesst sich der Kreis, den De Waal schlägt. Hier, im Ursprungsland der Netsuke, gewinnen sie wieder Bedeutung, ist doch das Kunsthandwerk um die Netsuke und damit auch die Einbindung in japanische Tradition im Japan des 20. Jahrhunderts fast in Vergessenheit geraten. In Iggies gastfreiem Haus werden sie bald wieder betrachtet wie damals im Salon von Charles Ephrussi in Paris. Bringen sie für Ignatz Ephrussi die verlorene Welt der Kindheit wieder zutage, so sind sie für die Japaner nach dem Krieg eine Mahnung an das Verlorene:
Nun, wieder daheim in Japan, sind die Netsuke eine Erinnerung an Gespräche mit den Großeltern über Kalligraphie, über Poesie oder den shamisen. Für Iggies japanische Gäste gehörten sie zu einer versunkenen Welt, die durch die Düsternis der Nachkriegszeit noch trüber wirkt. Schaut an, scheinen die Netsuke vorwurfsvoll zu sagen, welchen Reichtum an Zeit es gegeben hat. (S. 306)
De Waal ist es mit seinem Buch gelungen, eine sorgfätlig recherchierte und einfühlsam erzählte Familiengeschichte in den Kontext der jeweiligen Zeiten und Orte zu stellen und damit ein atmosphärisch dichtes Bild nicht nur von den vorgestellten Personen, sondern auch ihren Bezügen zu ihren zeitlichen und Räumlichen Bezügen und Netzwerken zu schaffen. De Waal meidet dabei die Fallen der nostalgischen Verklärung und der Klage über den Verlust. Seine Aufzeichnungen sind subjektiv geprägt von der eigenen Biografie, von der eigenen Gegenwart her, aus der er das Vergangene zu verstehen, zu schätzen sucht.
Ohne je in den Vordergrund zu geraten, stellt er sich selbst in den Kontext der vergangenen Zeit, deren Zeugnisse – in diesem Fall die Netsuke, aber auch Dokumente, Häuser, Briefe und anderes – einen vagen Abglanz der Lebenssfülle geben, von der sie einst umgeben waren. Dabei versteht es De Waal, seine Rechercheergebnisse zu Erzählungen werden zu lassen: so werden die längst verstorbenen Familienprotagonisten beim Lesen lebendig, ensteht ein intensiver Eindruck ihrer Motivationen und Charaktere, ihres Umfelds und nicht zuletzt der Zeiten und Orte.
Wir erleben so, mit dem Fokus auf einzelne Familienmitglieder, die Stadt Paris des späten 19. Jahrhunderts, der Zeit des Impressionismus, die Stadt Wien von der Jahrhundertwende bis hin zu den tagen der nationalsozialistischen Barbarei – und das fremde Japan nach dem Krieg. Am Ende fährt De Waal nach Odessa, wo alles begann, und erkennt erst jetzt, dass auch das Interesse für Kunst und Kultur, dass Charles, Viktor und Ignaz umtrieb und letztlich auch ihn als Keramiker auszeichnet, hier seinen Ursprung hatte:
Während ich vor dem Museum mit der Statue des ringenden Laokoon stehe, diejenige, die Charles für Viktor zeichnete, wird mir klar, wie sehr ich mich geirrt habe. Ich dachte, die Jungen hätten Odessa verlassen, um in Wien oder Paris ihre Ausbildung zu absolvieren. Ich dachte, Charlessei auf eine Grand Tour gegangen, um seinen Horizont zu erweitern, um aus der Provinz wegzukommen und etwas über die Klassiker zu lernen. Aber die ganze Stadt ist eine über dem hafen schwebende klassische Welt. […]. Nur weil es eine staubige Stadt war mit Hafenarbeitern und Matrosen, Heizern, Fischern, Tauchern, Schmugglern, Abenteurern, Schwindlern […], hieß das nicht, dass es hier nicht auch viele Schriftsteller und Künstler gegeben hätte. (S.341)
Für mich zählt dieses Buch zu den intensiven Lektüreerlebnissen in diesem Jahr, ein Buch, das mich bewegt, berührt und bereichert zurückgelassen hat. Es reicht weit weit über eine bloße Familiengeschichte hinaus und beschäftigt sich auf einer anderen, tieferen Ebene damit, was wir haben und hatten, wie schnell ein an Erlebnissen und Begegnungen reichste Leben vorbei ist, wie wenig von uns bleibt ausser dem Schatz der Erinnerung, sofern ihn einer zu heben vermag wie hier.
„……“ sprachlos beeindruckt, sowohl von dem Buch als auch von deinem Text.
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Oh, danke! Die Ehre gebührt natürlich allein dem Buch … mein Text ist im Vergleich zum Gehalt, zur Intensität des Buches ein fahler Abglanz nur …
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das büchlein liegt auf meinem sub und läßt das deinige exemplar herzlich grüßen… 😉
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Das ist sehr freundlich – meines ist gerade wieder unterwegs, da entliehen. Aber ich sehe es immer mal wieder (meistens kommen Bibliotheksbücher ja zurück) und werde die Grüße bei nächster Gelegenheit ausrichten 😉
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Schöne Besprechung und erfreulich, dass das Buch dann doch vom „anrüchigen“ Bestsellerstatus auf Deiner Lese- und Besprechungsliste gelandet ist. Mich hat es auch sehr überzeugt. Vielleicht war ja auch die Besprechung auf unserer Seite mit ein Anstoß?
Ich fand Deine Verknüpfung zu dem, was wir besitzen, wie die Dinge uns in Besitz nehmen, sehr treffend, danke – das gab mir nochmals einen zusätzlichen Aspekt, wenn ich das Buch einmal wiederlese.
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Danke für die freundlichen Worte. Bestsellerbücher sind ja immer so eine Sache, aber es lohnt wie in diesem Fall eben immer mal wieder, auch dort genauer hinzusehen und die Rosinen zu finden im drögen Teig der Massenproduktion.
Und: leider nein, ich kannte Deine sehr ansprechende Rezension noch nicht. Aber jeztz kenne ich Deinen ausgesprochen vielversprechenden Blog, werde zum Follower und werfe ihn mir zusätzlich flugs in die Blogroll. Dann kann ich nichts mehr verpassen …
Menschlicher Besitz beschäftigt mich – da mit einer Haushaltsauflösung beschäftigt – derzeit sehr. Und damit auch die tiefen Erinnerungen, die wir mit manchen (sehr wenigen) Besitztümern verbinden können, ebenso wie die Belastung, zu der Besitz, zu der Dinge werden können.
Dinge wie die Netsuke sind natürlich ein besonderer Schatz – von denen es aber (glaube ich) innerhalb einer Familiengeschichte nur sehr sehr wenige geben kann.
Herzlich grüsst Dich
Jarg
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Und ich danke ebenso für die freundliche Antwort…ich hatte mich wohl getäuscht, da ich dachte, dich schon einmal auf dieser „Seite“ gesehen zu haben. Aber das Medium ist hier eben manchmal auch ein Flüchtiges – im Gegensatz zu den Netsuke. Ja, mir geht es mit den Bestsellern ähnlich – ich lese mehr an meinen Themen entlang als an Listen…Und da hat dieses Buch mich zur richtigen Zeit erwischt. Ich fand es auch sehr interessant zu lesen, wie dieser „Familienbesitz“ in jeder Generation eine andere Bedeutung hatte, ja eigentlich zunächst einen Bedeutungsverlust erfuhr. Was uns wichtig zu sein scheint, ist für die nächste Generation vielleicht nicht von besonderem Belang. Es grüßt herzlich zurück Birgit
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Liebe Birgit,
ja, dieser Wandel der Bedeutung war mir auch aufgefallen. Manche Dinge laden sich halt mit Geschichten auf – im Beispiel der Netsuke musste ein Teil dieser Geschichten ganz offenbar erst wieder mühsam entdeckt werden. Ein faszinierender Prozess, für den de Waal ja auch einiges an Zeit und Weg auf sich genommen hat. Dass wir Dinge mit Bedeutung versehen, mit ihnen Geschichten verbinden oder entwickeln, zeigt, wie wichtig Geschichten für uns Menschen sind – und wieviel verloren geht, wenn Menschen ohne Geschichten aufwachsen und leben (und solche Menschen gibt es viele).
Herzlich grüsst
Jarg
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